Musikvereinschef Thomas Angyan absolviert gerade seine finale Saison. Sie ist allerdings für ihn, der nach 32 Jahren geht, auch aus einem anderen Grund eine besondere: 2020 feiert der Musikverein 150. Geburtstag. Beginnend mit dem Festkonzert am 6. Jänner 2020, bei dem es eine Programmwiederholung des Eröffnungskonzerts von 1870 geben wird, werden Sonderzyklen, Dokumentationen und Münzprägungen angeboten.

Im Musikbereich stehen Sonderprogramme wie ein Beethovenzyklus mit den Wiener Philharmonikern und Dirigent Andris Nelsons am Programm – auch zwei Mahler-Zyklen: mit den Wienern und den Berliner Philharmonikern unter Kirill Petrenko. Natürlich sind auch die Wiener Symphoniker, das RSO-Wien und der Singverein mit Beiträgen feierlich zugegen. Auch findet (29. Februar 2020) ein Tag der offenen Tür statt.

Buch und Film

Auch in TV- und Buchform widmet man sich dem Musikverein: Unter dem Titel Der Musikverein in Wien. Ein Haus für die Musik erscheint ein Prachtband, für den Joachim Reiber 17 Essays verfasst hat. Und ORF 2 wird (am 1. Jänner 2020) vor dem Neujahrskonzert das von Felix Breisach gestaltete Porträt 150 Jahre Musikverein Wien zeigen.

Bis zur Jahresmitte – wenn der neue Intendant Stephan Pauly von Thomas Angyan übernimmt – sollen die Feierlichkeiten abgeschlossen sein. Ein großes Abschiedskonzert für sich selbst? Das plant Angyan keinesfalls: "Dass ich meine Tätigkeit mit einer Selbstbeweihräucherung beende, ist nicht mein Stil", so Angyan.

Übergabe

So dürfte (am 12. Juni) das Konzert der Wiener Symphoniker unter ihrem ebenfalls scheidenden Chefdirigenten Philippe Jordan, der Musikchef der Wiener Staatsoper wird, das letzte reguläre unter Angyans Ägide werden. Wobei: Da die Saison 2020/21 eigentlich noch von ihm geplant wurde, wird Angyan diese noch gemeinsam mit seinem Nachfolger Pauly abhalten. Auch eine Art symbolische Übergabe. (Ljubiša Tošić, 1.10.2019)