Luca Parmitano kurz vor seiner Abreise zur ISS am 20. Juli.
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Rom – Die Internationale Raumstation ISS steht vor einem Kommandowechsel: Ab Mittwoch leitet der italienische Astronaut Luca Parmitano die ISS und löst damit den Russen Alexej Owtschinin ab, der zur Erde zurückkehrt. Der 43-jährige Luftwaffenoberst Parmitano war am 20. Juli ins All gestartet und bleibt bis Februar 2020 auf der Raumstation.

Er ist der erste Italiener und der dritte Astronaut der europäischen Raumfahrtagentur ESA in der Führungsposition. Der in seiner Heimat als "Astro-Luca" sehr populäre Sizilianer ist bereits zum zweiten Mal auf der Raumstation.

Wasseransammlung im Helm

Bei seinem ersten ISS-Einsatz vor sechs Jahren war Parmitano in Lebensgefahr geraten. Während eines Außeneinsatzes hatte sich im Helm des Raumfahrers Wasser gesammelt. Nasa-Ingenieure sprachen von ein bis eineinhalb Litern Flüssigkeit, die sich in Parmitanos Weltraumanzug angesammelt hätten. Er konnte kaum noch sehen und hören und lief sogar Gefahr zu ertrinken. Er kehrte schließlich aber unversehrt in die Station zurück.

"Ich weiß nicht, ob ich beim nächsten Atemzug Luft oder Flüssigkeit in meinen Lungen haben werde", beschrieb Parmitano damals in einem Blog-Eintrag seine Eindrücke während des Vorfalls am 16. Juli 2013. Ein nachfolgender Untersuchungsbericht offenbarte, dass eine verstopfte Pumpe aus dem Lebenserhaltungssystem im Rucksack des Anzugs EMU 3011 dafür gesorgt hatte, dass Wasser in den Luftkreislauf eindringen konnte.

Video: Parmitano berichtet während seines Außeneinsatzes plötzlich von Problemen.
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Vielseitige Aufgaben eines Kommandanten

Während die Flugdirektoren am Boden das Gesamtkommando über die Raumstation haben, hat der Kommandant an Bord laut ESA auch eine Reihe wichtiger Funktionen. Er ist demnach für das Wohlbefinden der Crew verantwortlich und sorgt dafür, dass alle Crew-Mitglieder die ihnen gestellten Aufgaben erfüllen können. Im November stehen auf der ISS mehrere größere Außeneinsätze und Experimente an. (red, APA, 1.10.2019)