Die B&C Privatstiftung hält Mehrheiten an Österreichs Industriejuwelen, wie Lenzing, Amag und Semperit.

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Wien/Mailand – Die B&C-Privatstiftung kauft der italienischen UniCredit die Letztbegünstigtenrechte an ihrer eigenen Stiftung nun selbst ab. Wie die Bank am Dienstag mitteilte, sei eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet worden. Zum Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

Dem Verkauf war ein heftiger Konflikt der B&C mit dem österreichischen Investor Michael Tojner vorausgegangen, der STADNARD hat berichtet. Dieser wollte bereits im vergangenen Jahr die Letztbegünstigtenrechte an der B&C-Stiftung erwerben und bot der UniCredit dafür 100 Millionen Euro an. Die Stiftung, die jeweils mehr als 50 Prozent an den Industriekonzernen AMAG, Semperit und Lenzing hält, ortete jedoch eine "feindliche Übernahme" und drohte Tojner mit Klage.

Tojners Seitenwechsel

Im Jänner trat Tojner dann von seinem Angebot an die UniCredit aber zurück und unterstützte indessen B&C-Stiftung als Berater dabei, ihre Letztbegünstigtenrechte selbst "nach Österreich zurückzuholen", wie es damals in einer gemeinsamen Aussendung hieß.

Im Juni habe die B&C dann gemeinsam mit der Berndorf Privatstiftung eine Bildungsstiftung unter dem Namen "die österreichische Bildung" gegründet, hieß es in dem Zeitungsbericht. Diese werde am Ende als Letztbegünstigte der B&C aufscheinen. Die Vorstände der Bildungsstiftung seien die Berndorf-Eigentümer Norbert und Sonja Zimmermann sowie Peter Pichler.

Ein Kaufpreis wurde zwar nicht bekannt gegeben, allerdings sei anzunehmen, dass die Summe mit den im vergangenen Jahr von Michael Tojner angebotenen 100 Millionen Euro vergleichbar sei, schrieb die Zeitung. (APA, 1.10.2019)