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Rohani (Bild) hat sich zu dem seinen Bruder betreffenden Fall noch nicht geäußert.

Foto: REUTERS/Brendan Mcdermid

Teheran – Der Bruder des iranischen Präsidenten Hassan Rohani wurde wegen des Vorwurfs von Finanzdelikten zu fünf Jahren Haft verurteilt. Außerdem müsse Hussein Ferejdun (Rohani) der Staatskasse den gesamten Betrag der Finanzdelikte zurückzahlen, sagte Justizsprecher Gholam-Hussein Ismaeili am Dienstag.

In einem ersten Verfahren war Ferejdun sogar zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, das Berufungsgericht reduzierte jedoch das Urteil auf fünf Jahre, so der Sprecher laut Nachrichtenagentur Isna.

Ferejdun war bereits 2017 wegen Korruptionsverdachts in Milliardenhöhe festgenommen worden, kam aber auf Kaution wieder frei. Trotzdem liefen die Ermittlungen gegen ihn und sechs seiner Komplizen weiter.

Ex-Berater des Bruders

Der 62-Jährige war von 2015 bis zu seiner Festnahme als Berater seines Bruders tätig und hat diesen im Juli 2015 auch zeitweise bei den letzten Runden der Atomverhandlungen zwischen dem Iran und den Weltmächten in Wien vertreten. Er gilt zwar als einer der Berater des Präsidenten, eine entscheidende Rolle in der iranischen Politik spielt er jedoch nicht.

Reformer sind der Meinung, dass die Hardliner und Rohani-Gegner schon seit Jahren versuchen, über Ferejdun dem Präsidenten zu schaden. Rohani selbst hat sich zu dem Fall noch nicht geäußert. Ferejdun ist der Geburtsname des iranischen Präsidenten. Nach dem Abschluss seines Theologie-Studiums soll er dann den Namen Rohani – auf Deutsch Geistlicher – gewählt haben. Seit der islamischen Revolution vor 40 Jahren ist er auch nur unter diesem Namen bekannt. (APA/dpa)