Foto: Heyne

Adrian Tchaikovsky: "Im Krieg"

Was tun mit Kreaturen, die für den Kampf gezüchtet wurden, wenn der Krieg vorbei ist? Adrian Tchaikovsky entwickelt sich immer mehr zu einem der interessantesten SF-Autoren unserer Tage. Evolution ist sein Spezialgebiet – hier geht es um waffenstarrende genetisch veränderte Tiere, die so monströs wie menschlich wirken.

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Foto: Berlin Verlag

Margaret Atwood: "Die Zeuginnen"

Es war als literarisches Event des Jahres angekündigt ... und hat die hohen Erwartungen alles in allem tatsächlich erfüllt. In der Fortsetzung zu ihrem legendären "Report der Magd" führt uns Margaret Atwood einmal mehr in die Theokratie von Gilead, würzt die Düsternis mit einer Dosis schwarzem Humor und zeigt, dass selbst Dystopien ihre unterhaltsamen Momente haben können.

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Foto: Atria/Leopoldo & Co

Keith Thomas: "Dahlia Black"

Im Stil von "World War Z" – also ausschließlich über Niederschriften von Interviews und ähnlichen Dokumenten – erzählt uns Keith Thomas, wie eine außerirdische Botschaft auf der Erde eintrifft und alles verändert. Nachdem sich das Chaos gelegt hat, fragen sich alle: Was zum Teufel ist nur geschehen?

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Foto: Carlsen

Vincent Perriot: "Negalyod"

Endlose Weiten, atemberaubende Architektur, bizarre Flugmaschinen, ein lakonischer Held und jede Menge Dinosaurier: Mit seiner Graphic Novel "Negalyod" bereitet Vincent Perriot Comic-Fans eine wahre Freude. Insbesondere Anhänger des Stils von Moebius kommen hier voll auf ihre Kosten.

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Foto: Harper Luxe

David Koepp: "Cold Storage"

Hach, wieder mal ein typischer Wissenschaftsthriller um irgendeinen Organismus, der zur Gefahr für die ganze Menschheit werden könnte, wenn wackere Experten nicht seinen Ausbruch verhindern. – Nein, stop! Das ist "Cold Storage" zwar, aber gleichzeitig erheblich unterhaltsamer geschrieben als das, was man in dem Segment normalerweise vorgesetzt bekommt. Besser als Crichton.

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Foto: Lübbe

Theresa Hannig: "Die Unvollkommenen"

"Jeder an seinem Platz" lautet die Devise in der Bundesrepublik Europa der nahen Zukunft. Wohlwollende Bevormundung ersetzt gewaltsame Unterdrückung – und ist auch viel effektiver. Theresa Hannig setzt fort, was sie 2017 mit dem Roman "Die Optimierer" begonnen hat, und stellt die Frage: Kann man sich gegen ein System auflehnen, das nur das Beste für alle im Auge hat?

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Foto: Blanvalet

Jodi Taylor: "Miss Maxwells kurioses Zeitarchiv"

Der heimliche Wunschtraum jedes Historikers ist in Jodi Taylors Romanreihe "The Chronicles of St Mary's" wahr geworden: nämlich in der Zeit zurückreisen und selber nachschauen. Das ist beileibe keine neue Idee – aber wer Taylors flapsigen Schreibstil mag, findet hier eine nicht so schnell versiegende Ressource. Zehn Romane gibt es schon, das ist nur der erste!

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Foto: p.machinery

Detlef Klewer (Hrsg.): "Biomechanomicon. Lovecraft in Space"

In der Phantastik-Familie scheinen Horror und Science Fiction eher entfernte Verwandte als Schwestergenres zu sein – bis man sich an Titel wie "Alien" oder "Event Horizon" erinnert. Die haben eine Blaupause geschaffen, an der sich in dieser Anthologie 16 deutschsprachige Autoren orientieren.

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Foto: St. Martin's Press

Max Gladstone: "Empress of Forever"

Ein Weltraumtrip, wie man ihn garantiert noch nicht erlebt hat. Das Virtuelle und das Physische, das Menschliche, das Maschinelle und das Göttliche gehen hier derart fließend ineinander über, dass man nur noch ein Zitat von Arthur C. Clarke abwandeln kann: Jede hinreichend fortschrittliche Science Fiction ist von Fantasy nicht mehr zu unterscheiden.

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Foto: Heyne

Scott Thomas: "Kill Creek"

Die einfachsten Ideen sind oft die effektivsten, wie uns der neue Roman von Scott Thomas vor Augen führt: Man nehme vier charakterlich höchst unterschiedliche Horror-Autoren, stecke sie zusammen über Nacht in ein berüchtigtes Spukhaus und übertrage das, was sie dort erleben, live im Internet. Ehrlich, was kann dabei schon schiefgehen?

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Foto: Tor Books

Michael Blumlein: "Longer"

Was bedeutet Leben, was macht es aus? Dieser Frage widmet sich Michael Blumlein hier auf zweierlei Weise: Zum einen in Form eines außerirdischen Objekts, das partout nicht preisgeben will, ob es lebendig oder nur ein Klumpen Gestein ist. Und zum anderen in Form der beiden Wissenschafter, die es untersuchen und vor der entscheidenden Frage stehen, ob sie sich einer Verjüngungskur unterziehen oder ihr Leben auslaufen lassen sollen.
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Foto: Heyne

Martha Wells: "Tagebuch eines Killerbots"

Murderbot muss man den Lesern der Rundschau nicht mehr weiter vorstellen: In den vergangenen Jahren haben wir den misanthropischen Kampf-Cyborg in Novellenform kennen- und lieben gelernt. Die vier bisherigen Erzählungen wurden nun ins Deutsche übersetzt und zu einem Quasi-Roman zusammengestellt. Die beste Nachricht aber kommt am Schluss: Martha Wells hat sich entschlossen, die Reihe doch noch fortzusetzen, und wird nächsten Frühling mit "Network Effect" einen waschechten Murderbot-Roman vorlegen.

Ein weiterer sehr interessanter Roman würde übrigens auch schon vorliegen, nämlich "Neptunation" von Dietmar Dath. Aber der ist klein gedruckt und dick und Dath, und nach der nicht enden wollenden Lektüre von "Empress of Forever" hätte ich diesen Monat keinen weiteren Mega-Wälzer mit Plättungspotenzial geschafft. Kommt in der nächsten Rundschau! (Josefson, 12. 10. 2019)