Grünen-Chef Werner Kogler: "Es braucht die Avantgarde, die vorausdenkt. Aber es braucht auch die, die anpacken."

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Wien – Der grüne Bundessprecher Werner Kogler hat bei seinem Auftritt vor dem erweiterten Bundesvorstand am Freitag eine vorsichtige Ansage in Richtung Regierungsverantwortung gemacht: "Es braucht die Avantgarde, die vorausdenkt. Aber es braucht auch die, die anpacken. Die Übersetzung ist die Herausforderung: Das heißt Realpolitik", sagte Kogler. "Beides müssen wir liefern, und wir können das. Das haben wir immer schon bewiesen: global denken, lokal handeln."

Koglers Rede.
ORF

Eine türkis-grüne Koalition gilt vielen Beobachtern derzeit als wahrscheinlichste Variante. Wahlsieger Sebastian Kurz (ÖVP) will vorerst mit allen Parteien Sondierungsgespräche führen, bevor es in etwaige Verhandlungen geht – alles ohne Eile, wie die Türkisen betonen.

Koglers Aussagen vom Freitag können so interpretiert werden, dass er die radikaleren Positionen innerhalb der Grünen mit dem Schritt in die Regierungsverantwortung für vereinbar hält. Die Opposition bleibe aber eine Option: "Es wird die Grünen brauchen, egal in welcher Form, damit wir den Einstieg in den Umstieg schaffen", sagte Kogler. Man sei eine Partei, die sich weiter öffnen wird. (red, 4.10.2019)