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Apple-Mitarbeiter bei einer Pride-Parade.

Foto: reuters

Weil er GayCoins in einer Kryptowährungs-App aus dem App Store bekam, wurde er schwul: So lautet der Vorwurf eines Russen, der nun deswegen eine Million russische Rubel (rund 14.000 Euro) Schadenersatz von Apple verlangt. Dies habe ihm "moralischen Schaden" zugefügt, heißt es in einer Beschwerde, die der Nachrichtenagentur AFP vorliegt, berichtet die "BBC".

Eigentlich habe er Bitcoins bestellt, aber die falsche Kryptowährung bekommen, so die Begründung. Die GayCoins habe er mit der Nachricht "Urteile nicht, bevor du es versucht hast", erhalten. "Ich dachte mir, wie kann ich dann etwas verurteilen, ohne es auszuprobieren und entschied mich, gleichgeschlechtliche Beziehungen zu suchen", schreibt der Mann. "Jetzt habe ich einen Freund und weiß nicht, wie ich das meinen Eltern erklären soll".

"Nie wieder normal"

Sein Leben habe sich verschlechtert und er würde "nie wieder normal werden". Apple habe ihn zu Homosexualität "durch Manipulation gedrängt", Änderungen, die ihm "Moralischen und psychischen Schaden" zugeführt hätten. Zwar habe es sich um die App eines Drittanbieters gehandelt, da Apple sie aber in seinem App Store anbietet, habe das Unternehmen eine Verantwortung zu tragen. Am 17. Oktober wird ein Gericht sich mit der Causa befassen.

Homosexuelle in Russland mit Hass konfrontiert

Homosexualität wurde in Russland zwar 1993 entkriminalisiert, Personen aus der LGBTQ+-Community sind aber dennoch weitgehend mit Vorurteilen und Hass konfrontiert. 2013 verabschiedete die Regierung in Moskau ein Gesetz, dass "Propaganda für Homosexualität", so die Bezeichnung, verbietet. Darin wird die "Bewerbung von nicht-traditionellen Lebensstilen" vor Minderjährigen strafbar gemacht. Effektiv heißt das aber, dass Aktivismus in dem Bereich verboten wurde. (red, 5.10.2019)