Prevljak, Hwang und Ashimeru jubeln.

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Rapid freut sich über den Comeback-Sieg in Mattersburg.

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Salzburg – Auch mit der B-Mannschaft ist Red Bull Salzburg national eine Klasse für sich. Sieben Änderungen nahm Jesse Marsch gegenüber dem 3:4 in Liverpool vor und dennoch überrollten die Roten Bullen am Samstag in der Fußball-Bundesliga SCR Altach mit 6:0. Rapid entdeckte hingegen beim späten 3:2-Sieg in Mattersburg vergessen geglaubte Comeback-Qualitäten.

Breiter Kader

Aber zurück nach Salzburg: "Wir haben einen großartigen Kader, ich bin extrem stolz, dass alle Spieler bereit sind für jeden Moment", freute sich der Coach, der in den zehn Ligaspielen bisher schon 21 Feldspieler eingesetzt hat. "Wir sprechen viel über unseren Zusammenhalt, aber die Konkurrenz im Kader ist enorm wichtig. Alle Spieler haben Hunger, weil sie die Topspiele spielen möchten. Menschlich und sportlich ist die Mannschaft top", lobte Marsch seine Truppe.

Dass am Samstag Topstürmer Erling Haaland verletzt gefehlt hat, fiel nicht ins Gewicht. Für ihn sprang Patson Daka mit einem Triplepack ein. Genauso wichtig war den Salzburgern aber, dass sie erstmals seit 25. August auch ohne Gegentor blieben. In Gefahr war die Torsperre gegen vollkommen harmlose Altacher nie. "Unser großes Ziel war zu Null zu spielen, weil nach vorne haben wir so viel Qualität und Aggressivität und sind immer für Tore gut", meinte Marsch.

Das beweist auch ein Blick auf die Trefferquote. Nur zweimal haben die Salzburger in den zehn Liga-Spielen weniger als vier Tore erzielt, 4,6 Treffer pro Partie ist ein rekordverdächtiger Wert. Dennoch treibt der Trainer seine Truppe weiter an. "Unser Ziel ist weiterzuarbeiten und besser zu werden. Wir sind noch nicht fertig, es gibt noch viel zu tun", betonte Marsch, was durchaus als Warnung an die Konkurrenz verstanden werden kann.

Auswärtsstärke

Auch Rapid hat sich eine "schöne" Länderspielpause erarbeitet. Die Wiener holten sich am Samstag mit einem spät fixierten 3:2 in Mattersburg den vierten Sieg in den jüngsten fünf Runden und mischen im Kampf um die Nummer zwei in der Fußball-Bundesliga hinter Serienmeister Salzburg voll mit. Das auch dank der neu gewonnenen Auswärtsstärke. In der Fremde gab es bisher ein Remis und zuletzt vier Siege.

Der letzte kam auch glücklich zustande, da der entscheidende Treffer in der 89. Minute durch ein unglückliches Eigentor von "Joker" Victor Olatunji fiel. "Wir haben das Glück erzwungen", sagte Offensivspieler Christoph Knasmüllner, dessen Schuss von Olatunji per Kopf ins eigene Tor befördert wurde. Es war der Lohn für eine druckvolle Schlussphase der Wiener, in der sich die Burgenländer kaum mehr befreien konnten.

"Wir haben fast nichts zugelassen, waren in der zweiten Halbzeit klar besser und haben hochverdient gewonnen", resümierte Coach Dietmar Kühbauer. Der Burgenländer durfte sich damit ausgerechnet in seiner Heimat über ein erfolgreiches einjähriges Rapid-Trainer-Jubiläum freuen.

Systemumstellung

Bezahlt machte sich für die Wiener auch die Umstellung von einem 3-5-2 auf das altbewährte 4-2-3-1-System. Damit gelang das 2:2 durch Christopher Dibon (69.) und eben der Siegtreffer. Die eingewechselten Philipp Schobesberger und vor allem Kelvin Arase sorgten für frischen Wind. "Wir haben das Spiel durch die Systemumstellung zu 100 Prozent kontrolliert und sind mit den Beiden am Flügel gefährlicher geworden", meinte Kapitän Stefan Schwab.

In Mattersburg mussten die Wiener wie auch schon zuletzt beim Heim-3:3 gegen Hartberg Rückstände wettmachen. Scheinbar eine neue grün-weiße Qualität. "Es zeichnet uns mittlerweile als Mannschaft aus, dass wir Rückstände verkraften können. Solche Comebacks sind uns letztes Jahr nicht gelungen", erläuterte Schwab. Laut Kühbauer spreche das für die mentale Stärke des Teams. "Es fühlt sich großartig an und zeigt, dass die Mannschaft lebt", ergänzte Dibon. (APA, 6.10.2019)