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Die US-Truppen in Osteuropa sollen aufgestockt werden.

Foto: REUTERS/Kacper Pempel

Berlin – An der militärischen Großübung "Defender 2020" zur Verlegung von Truppen nach Polen und ins Baltikum werden im kommenden Jahr 37.000 Soldaten teilnehmen. Geplant sei die umfangreichste Verlegung von Soldaten aus den USA nach Europa in den vergangenen 25 Jahren, hieß es am Montag in einer Mitteilung der US-Streitkräfte in Europa. So würden 20.000 Soldaten über den Atlantik geschickt.

Ziel sei, die Einsatzbereitschaft innerhalb der Nato zu erhöhen und mögliche Gegner abzuschrecken, erklärte das US-Militär. Deutschland wird logistische Drehscheibe bei der von den US-Streitkräften geführten Übung, an der sich 19 Staaten beteiligen. Zwischen April und Mai werden die Truppen mit Unterstützung der Bundeswehr durch Deutschland geführt.

Reaktion auf Krim-Annexion

Deutschland hatte im Jänner auch die Führung der Nato-Speerspitze (Very High Readiness Joint Task Force, VJTF) übernommen. Die Speerspitze war 2014 gegründet worden – eine Reaktion auf die russische Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim, die auch in Deutschland zur Neubewertung der Sicherheitslage führte.

In der Bundesrepublik übt vor allem die Linkspartei Kritik an der geplanten Übung. Der Verteidigungspolitiker Alexander Neu befürchtet, dass sie auf "russischer Seite zu Reaktionen führen, womit die weitere Eskalation vorprogrammiert ist". Die Linke will nicht, dass die Truppenverlegung durch deutsches Staatsgebiet stattfindet. (APA, red, 7.10.2019)