Facebook hat bei Jugendlichen keine hohen Beliebtheitswerte mehr.

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Die Familie ist der wichtigste Lebensbereich für den Großteil der österreichischen Jugendlichen (76 Prozent), darauf folgen Freunde und Bekannte (71 Prozent). Für die heurige "Österreichische Jugendwertestudie" wurden im September 1.000 Personen im Alter zwischen 16 und 29 Jahren repräsentativ zu ihren Werten und Meinungen zu Themen wie Medien, Politik und Religion online befragt.

Religion und Politik nehmen jedoch wenig Platz in der Lebenswelt der Jugendlichen ein, diese Bereiche bezeichneten nur je rund 13 Prozent als wichtig. Für junge Menschen mit Migrationshintergrund hat Religion offenbar deutlich mehr Bedeutung: 26 Prozent halten sie für sehr wichtig, weitere 20 Prozent für wichtig. Bei den autochthonen Österreichern finden sich lediglich neun Prozent, denen Religion "sehr wichtig" ist, schrieb das Institut für Jugendkulturforschung am Montag.

Kein Vertrauen in Politik

Als "alarmierend" bezeichnen die Wissenschafter die Zustimmung der Aussagen der jungen Österreicher zum Thema "Politik". So stimmten der Aussage "Die meisten Politiker haben keine Ahnung, wie es den meisten Menschen geht" mehr als 80 Prozent zu. Weitere 67 Prozent glauben, dass der Wohlstand zurückgehen wird und es ihnen einmal schlechter gehen wird als ihren Eltern. Fast 70 Prozent der Befragten gaben an, mit keiner Partei wirklich übereinzustimmen und bei Wahlen nur "das geringste Übel" zu wählen.

Ihr Vertrauen schenken Jugendliche hierzulande am ehesten der Polizei, den Gerichten und dem Bundesheer, während politische Parteien das absolute Schlusslicht bilden – ihnen vertrauen nur drei Prozent. Auch Zeitungen und der ORF genießen lediglich bei sechs bzw. sieben Prozent der jungen Österreicher großes Vertrauen.

Soziale Medien

Bei der Verwendung Sozialer Medien zeigte sich: Je jünger die Menschen, desto weniger Facebook. Nur 27 Prozent der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen gaben an, Facebook oft zu nutzen. Deutlich häufiger werden Instagram (75 Prozent) und Snapchat (62 Prozent) verwendet.

Insgesamt zeige sich, "dass Medien, die sich einer präsentativen Symbolik bedienen, das Diskursmedium Facebook aus dem Feld schlagen", hieß es dazu vom Institut für Jugendkulturforschung.

Tinder und Twitter erwiesen sich in der Befragung als Verlierer bei den jungen Menschen: So meinten 75 Prozent, nie Tinder und 67 Prozent, nie Twitter zu nutzen. (APA, 7.10.2019)