Die Causa Lucas Hernandez sorgt für einen Konflikt zwischen den Bayern und dem französischen Fußballverband.

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München – Spielt der angeschlagene Lucas Hernandez für Frankreich oder nicht? Die Bayern sind jedenfalls verärgert. Für Sportdirektor Hasan Salhamidzic ist der Verteidiger nicht einsatzfähig. "Lucas wird nicht zur Nationalelf abgestellt, weil er eine Stressreaktion im Knie hat, er wird definitiv nicht abreisen", sagte Salhamidzic nach der Niederlage gegen Hoffenheim. Nun ist der Franzose doch am Weg zum Nationalteam.

Frankreichs Teamchef Didier Deschamps berief Hernandez trotzdem ins Team ein. Die französischen Teamärzte sollen darüber entscheiden, ob Hernandez in den immens wichtigen Partien gegen Island (11. Oktober) und gegen die Türkei (14. Oktober) bereit ist oder weiter pausieren soll. Laut FIFA-Regularien muss Bayern Hernandez abstellen.

Hernandez war schon gegen Hoffenheim und auch in der Champions League bei Tottenham nicht im Bayern-Kader. Bayern-Trainer Niko Kovac hoffte bis zuletzt, dass die Franzosen auf Hernandez verzichten. "Das geht nicht gegen Bayern oder Kovac", sagte Didi Deschamps. "Aber wir haben auch wichtige Spiele. Ich kenne Lucas gut genug, er ist auch bereit, mit einem Bein zu spielen."

"Ich bin irritiert über das Verhalten des französischen Verbandes", sagte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Auch die zitierte Aussage von Deschamps hat uns doch sehr überrascht", ergänzte der Bayern-Boss.

Der FC Bayern, führte Rummenigge aus, hätte "wegen des großen Risikos mehr Verständnis" vonseiten der Franzosen erwartet. Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt bekräftigte: "Lucas Hernandez kann bei den anstehenden Partien der französischen Nationalmannschaft nicht spielen, von daher macht auch eine Abstellung keinen Sinn." (red, 7.10.2019)