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Bei Lego zeigt man nicht das erste Mal aggressives Vorgehen beim Markenschutz.

Foto: Getty

Vom 3D-Drucker in jedem Wohnzimmer, wie von manchen Freunden der Technologie vorhergesagt, sind wir wohl noch einige Jahre entfernt. Aber immerhin sind die Geräte in der Einstiegsklasse mittlerweile günstig genug, dass sich viele Leute bereits mit ihnen austoben.

Auf verschiedenen Webseiten werden denn auch Vorlagen geteilt, damit andere sie herunterladen, ausdrucken oder vorher nach ihrem eigenen Gutdünken bearbeiten können. Die Bandbreite ist groß und reicht von der Wohnzimmerdeko über Ersatzteile bis hin zu Komponenten für größere Tüftelprojekte. Ein großer, dänischer Konzern ist aber offenbar kein Fan dieses Trends: Lego.

Löschaufforderungen

Die Firma, bekannt für ihre bunten, stapelbaren Kunststoffklötze, ist mit Löschaufforderungen für diverse Einträge an Plattformen wie Thingiverse oder Cults3D herangetreten, schreibt Torrentfreak. Als "Copyrightverletzung" deklarierte man etwa eine im Legostein-Stil gehaltene Abdeckung für Lichtschalter.

Einige Vorlagen wie diese verschwanden auf Verlangen von Lego.
Foto: Thingiverse/Screenshot

Nach welchem Prinzip Lego mit seinen Aufforderungen vorgegangen ist, ist unklar. Für manche Vorlagen mit "Lego" im Titel und entsprechenden Designs wurde eine Entfernung beantrag, für andere nicht. Die Plattformen sind diesen offenbar allesamt nachgekommen, manche der Ersteller zeigen sich verwundert.

Patent ausgelaufen

Ob Lego mit seinem Vorgehen im Recht ist, darf zumindest angezweifelt werden Stoßen könnte man sich wohl an der Verwendung des Namens, auf die Blöcke selbst gibt es allerdings kein aufrechtes Patent mehr. 3D Printing Industry wollte zu den Takedown-Aufforderung eine Stellungnahme bei Lego einholen. Das Unternehmen gab sich dazu aber schweigsam und verlautbarte lediglich, dass man kein Problem mit 3D-Druck habe und auch selbst künftig den Einsatz der Technologie erwäge.

Aus der 3D-Druck-Gemeinde muss man sich nun einige Kritik anhören. Man fühlt sich erinnert an die frühen 2000er, als manche Plattenriesen erfolglos versuchten, sich gegen MP3s und digitalen Musikvertrieb zu stemmen. (red, 08.10.2019)