Der Verdächtige wurde nach dem Lkw-Vorfall in Limburg in Untersuchungshaft genommen. Sein Motiv ist unklar.

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Limburg – Nach dem Vorfall mit einem Lastwagen im hessischen Limburg haben die Behörden keine Hinweise auf Verbindungen des Tatverdächtigen in die gewaltbereite islamistische Szene. Das gelte zumindest "nach den derzeitigen Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden", sagte der hessische Innenminister Peter Beuth am Dienstag.

Gegen den Verdächtigen, einen 32-jährigen Syrer aus dem Landkreis Offenbach, wurde am Dienstagabend Haftbefehl erlassen. Er befinde sich nun in Untersuchungshaft, sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft. Dem Mann würden "versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr" vorgeworfen. Derzeit sei es zu früh, um Aussagen über die Hintergründe und das Tatmotiv zu treffen.

Acht Autos ineinandergeschoben

Der Syrer hält sich seit 2015 in Deutschland auf erhielt 2016 einen subsidiären, also eingeschränkten Schutzstatus. Er war am Montagmittag in der Limburger Innenstadt mit einem gestohlenen Lkw auf acht Autos aufgefahren und hatte sie ineinandergeschoben. Dabei wurden laut Polizei neun Menschen leicht verletzt, darunter auch der Fahrer. Zur Darstellung des ZDF, dass der Vorfall als möglicher Anschlag eingestuft werde, wollten sich weder Staatsanwaltschaft noch das Landeskriminalamt äußern.

Der Festgenommene hatte nach Erkenntnissen der Behörden keine Kontakte zu militanten Salafisten oder anderen Extremisten. Der 1987 geborene Syrer soll bisher noch keine Aussage gemacht haben. Für ein terroristisches Motiv gebe es noch keine Hinweise, es könne aber auch nicht ausgeschlossen werden, hieß es.

Die "Frankfurter Neue Presse" hatte am Monatgabend den eigentlichen Fahrer des Lasters zitiert: "Mich hat ein Mann aus meinem Lkw gezerrt." Als er vor einer roten Ampel wartete, habe der Unbekannte die Fahrertür aufgerissen und ihn mit weit geöffneten Augen angestarrt. "Was willst du von mir?", habe er den Mann gefragt. "Aber er hat kein Wort geredet. Ich habe ihn noch mal gefragt. Dann hat er mich aus dem Lkw gezerrt", heißt es in dem Bericht. (red, APA, 8.10.2019)