In der aktuellen Folge von "South Park" geht es um Zensur in China.

Foto: South Park Studios

Bereits seit 1997 amüsiert und provoziert die US-amerikanische Animationsserie "South Park". In der aktuellsten Folge werden Zensur und Arbeitsbedingungen in China auf Korn genommen. Und dafür wurde nun offenbar die gesamte Serie zensiert, wie der "Hollywood Reporter" berichtet.

Komplett verschwunden

Demnach wurden Postings und Videos auf Diensten wie Weibo oder dem Streaming-Service Youko gelöscht, der zu Alibaba gehört. Auch Threads auf der Diskussionsplattform Tieba von Baidu sind gelöscht – dort findet sich laut Bericht nur mehr die Information, die auf gesetzliche Vorgaben hinweist. Episoden sowie Hinweise auf die Serie dürften komplett aus dem chinesischen Netz verbannt worden sein.

In der aktuellen Folge "Band in China" finden sich Anspielungen darauf, wie Filmstudios wie Disney und Marvel Filme und Serien adaptieren, um von den chinesischen Behörden zugelassen zu werden. Die Folge hatte auch in den USA ein großes Medienecho hervorgerufen. Der Inhalt der Folge ist auch als Reaktion auf den Bann des Kinderfilmklassikers "Winnie the Pooh" zu verstehen, der in China zensiert wurde, weil Nutzer den berühmten Bären mit Präsident Xi Jinping verglichen hatten.

"Entschuldigung" der "South Park"-Schöpfer

Die beiden "South Park"-Schöpfer Trey Parker und Matt Stone haben am Montag eine Stellungnahme mit gespielter Entschuldigung an China dazu auf Twitter veröffentlicht. Man heiße die chinesischen Zensoren herzlich willkommen. Auch sie würden Geld mehr lieben als Freiheit und Demokratie und Xi Jinping sehe keineswegs wie Winnie the Pooh aus. Nach einer Huldigung der Kommunistischen Partei folgt die Frage: "Sind wir nun wieder gut, China?"

Die aktuelle Folge "Band in China" kann kostenlos im Netz angesehen werden. (red, 8.10.2019)