Weit entfernt von russischen Zuständen: Armin Wolf.

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Neben Armin Wolf wurden auch der deutscher Investigativjournalisten Arndt Ginzel und der Kameramann Gerald Gerber.

Leipzig – Armin Wolf erhielt am Dienstag den Leipziger Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien. Der Anchorman der ZiB 2 im ORF erhielt die Auszeichnung zusammen mit dem deutschen Investigativjournalisten Arndt Ginzel und dem Kameramann Gerald Gerber.

Der Preis würdigt Medienschaffende, die sich mit großem Einsatz, oft unter Inkaufnahme persönlicher Risiken, gegen Beschränkungen der Pressefreiheit und für eine unabhängige Berichterstattung einsetzen. Er ist von der Medienstiftung der Leipziger Sparkasse mit insgesamt 30.000 Euro dotiert.

Der Vorstandsvorsitzende der Medienstiftung, Harald Langenfeld, würdigte die Preisträger als "unerschrocken und beharrlich".

Wolf erklärte sich bei der Verleihung überrascht von dem Preis: "Wir sind in Österreich ganz weit entfernt von Zuständen wie in der Türkei, Russland oder Ungarn, wo echte journalistische Arbeit nahezu unmöglich geworden ist. Doch auch in den westlichen Demokratien wird zunehmend versucht, die Arbeit unabhängiger Medien zu delegitimieren. Das ist die eklatanteste Bedrohung für uns."

Gemeinsame Faktenbasis notwendig

Für einen demokratischen Diskurs brauche es eine gemeinsame Faktenbasis: "Dieser Grundkonsens wird immer mehr infrage gestellt, und das bereitet mir wirklich Sorgen." Um die Freiheit der Medien zu erhalten, sei es notwendig, "dass wir Journalisten unsere Arbeit noch sorgfältiger machen, unsere Arbeit viel besser erklären und Kritik an uns immer wieder mit dem Publikum diskutieren, auch wenn das mühsam und zeitaufwendig ist."

Ginzel und Gerber, die für ARD und ZDF arbeiten, wurden 2018 bei einer Pegida-Demonstration in Dresden langwierig von einer Polizeikontrolle am Dreh gehindert, offenbar weil ein Demonstrant Aufnahmen seines Gesichts verhindern wollte. (red, 8.10.2019)