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Vertrat auch schon jene Medien, die ihn nun angreifen: Anwalt Mark Zaid.

Foto: Getty / Washington Post / Kahn

Jener Mann, der Donald Trump nun maßgeblich in Verlegenheit bringt, zitiert gern Mark Twain – zumindest auf Twitter. Man solle "niemals mit dummen Leuten streiten", ist dort ein sattsam bekannter Twain-Aphorismus nachzulesen, denn "sie ziehen dich auf ihr Niveau hinunter und schlagen dich dann mit ihrer Erfahrung".

Vielleicht hat sich Mark S. Zaid, Esquire, wie sich der Anwalt offiziell vorstellt, deshalb lange mit umfangreichen Statements zurückgehalten – so auch am Sonntag, als Zaid nur knapp mitteilte, er vertrete nun einen zweiten Whistleblower, der gegen den US-Präsidenten aussagen wolle. Er ergänzt jenen Informanten, der im August die Ukraine-Affäre ins Rollen brachte – auch er beansprucht die Dienste Zaids und von dessen Kollege Andrew Bakaj.

Kein "linker Aktivist"

Am Montag war der 49-Jährige dann aber doch schnell: Da hatte Mark Levin, Mitarbeiter der weit rechten Internetplattform "Daily Caller", Zaid als "Aktivisten des linken Flügels" dargestellt, der politische Ziele verfolge. Zaid musste nicht lang suchen, um das Argument zu entkräften: Immerhin hatte er 2015 einen Mandanten aus dem weit rechts stehenden Spektrum gegen Hillary Clinton vertreten – erraten: den "Daily Caller".

Zaid, der schon mehrfach im Rampenlicht stand, hat es geschafft, private Ansichten aus der Öffentlichkeit zu halten. Bekannt ist nur ein Praktikum beim demokratischen früheren Vizegouverneur von New York, Stanley Lundine, während Zaids Studium in Albany Anfang der 1990er-Jahre. Seither macht er nur noch juristisch von sich hören: An der Klage gegen die damalige Regierung Libyens um Entschädigung für den Lockerbie-Anschlag war er beteiligt; 2004 bekam er in einem Prozess gegen das Pentagon wegen der Anthrax-Impfpflicht für Soldaten recht.

Legal Gesetzesbrüche anzeigen

Auffällig ist freilich, dass Zaid damit Karriere gemacht hat, die Regierung zu verklagen. 1998 gründete er das James Madison Project, das Unrecht in Ämtern und den Geheimdiensten auf juristischem Weg aufdecken soll. Die Non-Profit-Plattform Whistleblower Aid rief er 2017 ins Leben. Sie soll Informanten beraten, die Gesetzesbrüche aufdecken wollen, ohne sich à la Wikileaks selbst klagbar zu machen.

Der Kampf gegen scheinbar übermächtige Gegner scheint Zaid jedenfalls zu faszinieren. 2006 gründete er – eines von wenigen bekannten Details aus seinem Privatleben – einen Internetshop für Comic-Sammler. Der Name: Esquire Comics. (Manuel Escher, 8.10.2019)