Österreich holt im WEF-Ranking. Für einen Platz in den Top 20 reichte es heuer aber nicht.

APA / Barbara Gindel

Genf/Wien – Im jüngsten Standort-Ranking des Weltwirtschaftsforums (WEF) hat Österreich einen Rang auf Platz 21 gutgemacht. Der Standort punktet mit wirtschaftlicher Stabilität, guter Infrastruktur und zuverlässigen öffentlichen Institutionen sowie einer starken Innovationsleistung, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) das Ergebnis zusammenfasst. Darin würden sich die zuletzt günstige Budgetentwicklung sowie niedrigen Inflationsraten genauso wiederspiegeln, wie die Qualität des Schienen- und Straßennetzes.

Doch für einen Platz in den Top 20 reichte das nicht aus. Abschläge für Österreich gab es bei der Nutzung digitaler Netze, der Unternehmensfinanzierung und der allgemeinen Unternehmensdynamik. Bemängelt wird die Belastung durch staatliche Regulierungen sowie hohen Steuern und Abgaben auf Arbeit hierzulande.

Singapur führt Spitzenfeld an

Singapur ist demnach das wettbewerbsfähigste Land der Welt vor den USA, gefolgt von Hongkong, den Niederlanden, der Schweiz und Japan. Deutschland ist in der neuen Rangliste von Platz drei auf sieben zurückgefallen. China steht unverändert auf Platz 28 der 141 untersuchten Staaten.

Im Gesamtindex Wettbewerbsfähigkeit liegen die ersten Länder dicht beieinander. Singapur kommt auf 84,8 von 100 möglichen Punkten, Österreich auf 76,6. Der Durchschnitt aller Länder liegt bei 61 Punkten. Darin sieht das WEF Probleme für die Zukunft. "Der Graben bei der Wettbewerbsfähigkeit ist umso besorgniserregender, als die Weltwirtschaft mit der Aussicht auf einen Abschwung konfrontiert ist", erklärt das WEF. "Die veränderte geopolitische Lage und die wachsenden Handelsspannungen heizen Unsicherheiten an und könnten zu einer Konjunkturabschwächung führen."

Auf den letzten Rängen liegen die Demokratische Republik Kongo, der Jemen und der Tschad. Das rohstoffreiche Venezuela rutschte wegen der katastrophalen Wirtschaftslage um sechs Plätze auf 133 ab.

Den WEF-Wettbewerbsbericht gibt es zwar seit 1979, die Methode wurde aber immer wieder verfeinert. Weil seit 2018 neue Bewertungsmethoden gelten, ist ein Vergleich mit früheren Rankings nicht möglich. Dabei beurteilt das WEF die Wettbewerbsfähigkeit anhand von mehr als 100 Indikatoren etwa in den Bereichen Finanzsystem, Infrastruktur, Bildung und Arbeitsmarktbedingungen. (red, APA, dpa, 9.10.2019)