Die Polizei wurde kurz nach 12.00 Uhr alarmiert.

Foto: APA/Sebastian Willnow

Die Menschen in Halle wurden von der Polizei aufgefordert, in ihren Wohnungen zu bleiben oder sichere Orte aufzusuchen.

Foto: APA/Sebastian Willnow

Die Hintergründe des Vorfalls im Paulus-Viertel waren laut Polizei zunächst unklar.

Foto: APA/Sebastian Willnow
DER STANDARD/APA

Halle/Wien – Im Paulus-Viertel in der deutschen Großstadt Halle an der Saale im Bundesland Sachsen-Anhalt sind am Mittwochmittag mehrere Schüsse gefallen. Laut Polizei wurden dabei mindestens zwei Personen getötet, die Zahl der Verletzten war vorerst unbekannt. In einer Stellungnahme der Stadtregierung ist von einer "Amoklage" die Rede. Der Oberbürgermeister von Halle, Bernd Wiegand, habe den Stab für Außergewöhnliche Ereignisse einberufen.

Der oder die Täter sollen mehrere Schüsse mit einer Maschinenpistole abgegeben haben, schreibt die Tageszeitung "Bild". Laut mehreren Medienberichten ereignete sich die Tat vor einer Synagoge. An diesem Mittwoch begehen viele Juden Jom Kippur, den höchsten Feiertag. Ein Polizeisprecher sprach gegenüber NTV von einem zweiten Tatort. Dabei soll es sich um einen Dönerladen handeln.

Die Polizei gab via Twitter bekannt: "Unsere Kräfte haben eine Person festgenommen. Bleiben Sie trotzdem weiterhin wachsam. Wir sind mit starken Kräften in und um Halle präsent und stabilisieren die Lage, bis alle Informationen gesichert vorliegen." Laut Polizei sind der oder die Täter mit einem Fahrzeug geflüchtet. Die Deutsche Bahn hat den Bahnhof in Halle gesperrt.

Anrainer hatten laut "Mitteldeutscher Zeitung" gesehen, wie ein Mann sich an der Tür der Synagoge zu schaffen machte und später auf eine Passantin geschossen haben soll. Unbestätigten Augenzeugenberichten zufolge soll mindestens eine verdächtige Person einen Kampfanzug getragen haben.

Außerdem sei eine Handgranate auf einen jüdischen Friedhof geworfen worden. Nach dem Angriff in der Stadt soll es in Wiedersdorf (Kreis Landsberg), rund zehn Kilometer östlich von Halle, zu einem Schusswechsel gekommen sein, wie die Polizei bestätigte. Es war zunächst unklar, ob es einen Zusammenhang mit den Vorfällen in Halle gab. (red, 9.10.2019)