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Reisen von Thomas Cook Deutschland bis einschließlich 31. Dezember sind aus insolvenzrechtlichen Gründen abgesagt.

Foto: Reuters / Phil Noble

Düsseldorf/Wien – Die deutsche Thomas Cook sagt alle Reisen bis Ende Dezember ab. "Reisen mit Abreisedatum bis einschließlich 31. Dezember können, auch wenn sie teilweise oder gänzlich bezahlt wurden, aus insolvenzrechtlichen Gründen nicht angetreten werden", teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Kunden würden umgehend darüber informiert. Bei Thomas Cook Austria wurden alle Reisen ab dem 1. November gestrichen.

Der Versicherungsabwickler der Österreich-Tochter, Allianz Partners (AWP P&C S.A.), hatte vergangenen Freitag unter Berufung auf Insolvenzmasseverwalter Günther Hödl mitgeteilt, dass nun auch alle Reisen ab Anfang November nicht mehr durchgeführt würden. Bis dahin waren Reisen bis Ende Oktober endgültig abgesagt gewesen.

Insolvenzverfahren beantragt

Von dem Reisestopp in Deutschland betroffen sind die Veranstaltermarken Thomas Cook Signature, Thomas Cook Signature Finest Selection, Neckermann Reisen, Öger, Bucher Reisen und Air Marin. Das deutsche Unternehmen wolle "größere Planungssicherheit insbesondere über die Weihnachtsfeiertage schaffen", so das Unternehmen. Für Reisen ab dem 1. Jänner 2020 werde in Abstimmung mit der Insolvenzverwaltung die weitere Vorgehensweise geprüft.

Die deutsche Thomas Cook GmbH hatte am 25. September für sich und zwei ihrer Tochtergesellschaften Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Kurz davor hatte die britische Mutter Insolvenz angemeldet.

Fortführung in Deutschland geplant, nicht in Österreich

Für die deutsche Thomas-Cook-Gruppe laufen Gespräche mit Investoren, hieß es aus dem Unternehmen. Es gebe zahlreiche Interessenten sowohl für die gesamte deutsche Thomas-Cook-Gruppe als auch für einzelne Unternehmensteile, sagte Rechtsanwältin Julia Kappel-Gnirs, vorläufige Insolvenzverwalterin unter anderem für Bucher Reisen und Öger Tours.

Über Thomas Cook Austria wurde das Konkursverfahren am 26. September eröffnet. Im Gegensatz zur deutschen Gesellschaft ist für die österreichische keine Sanierung angestrebt – wegen extrem hoher Haftungen für verbundene Gesellschaften muss das gesamte unternehmerische Vermögen liquidiert werden. (APA, 9.10.2019)