Das Smartphone und andere digitale Dienste – etwa Netflix oder Uber – haben unser Leben verändert.

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Unter den aktuellen Megatrends ist die Digitalisierung wohl jener Treiber, den die Menschen am stärksten und unmittelbarsten erleben, weil sich in diesem Bereich auch im Privatleben einiges verändert hat. Das Smartphone hat die Welt der Telefonie auf den Kopf gestellt, Streamingdienste haben die Art, wie Filme und Serien konsumiert werden, massiv verändert. Geshoppt wird im Internet, Reisen auch dort gebucht. Soziale Kontakte werden via Facebook, Twitter, Instagram und Co am Laufen gehalten, und Fahrdienste wie Uber oder Airbnb krempeln via Internetdienste und Apps traditionelle Branchen um.

Doch auch in der Arbeitswelt ist die zunehmende Digitalisierung der Trend, der gefeiert und gefürchtet wird. Einerseits ist es hilfreich, wenn Maschinen eingesetzt werden, die bisher körperlich schwere Arbeit erleichtern. Dass damit die Zahl der Arbeitnehmer sinken kann, weil Menschen von Maschinen ersetzt werden, ist der andere – besorgniserregende – Aspekt. Das alles spiegelt sich auch in der Wahrnehmung der Österreicher wider. 44 Prozent sehen die Digitalisierung als größten Treiber der Gesellschaft. Das hat eine Umfrage der Erste Asset Management ergeben.

Der technische Fortschritt, etwa im Bereich Medizin und Big Data, folgt mit 43 Prozent als zweitwichtigster Faktor. Nur knapp ein Drittel der 510 von Integral befragten Österreicher zwischen 15 und 69 Jahren betrachten laut der Umfrage Automatisierung (33 Prozent) oder die Energiewende (29 Prozent) als sehr starken Einfluss. Der demografische Wandel bereitet hingegen nur 18 Prozent der Befragten Sorgen.

Positiver Impact

41 Prozent der Österreicher sehen durch die Digitalisierung grundsätzlich einen positiven Effekt für das eigene Leben, lediglich 14 Prozent befürchten einen negativen Einfluss.

Es sind hier vor allem die jüngeren Befragten – jene zwischen 16 und 29 Jahren -, die angeben, dass die Digitalisierung sich sehr bzw. eher positiv auf ihren Job und ihre sozialen Kontakte auswirken werde.

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Starke Unterschiede zeigen sich in einigen Bereichen in der Wahrnehmung bzw. Einschätzung zwischen Männern und Frauen. So gaben 55 Prozent der befragten Männer an, dass sich die Digitalisierung sehr/eher positiv auf ihren Job auswirken wird, aber nur 39 Prozent der Frauen sehen das genauso. Hoch auch der Unterschied im Bereich "Auswirkungen auf mein Leben". Hier geben 51 Prozent der Männer an, dass sie mit einer sehr oder eher positiven Auswirkung rechnen. Bei Frauen sind es nur 31 Prozent. Männer sind auch optimistischer, was die Auswirkung der Technisierung auf ihre sozialen Kontakte betrifft: 36 Prozent der Männer sehen einen positiven Effekt, bei den Frauen sind es nur 24 Prozent.

Selbst im Bereich "Mein Konsumverhalten" erwarten mehr Männer (35 Prozent) als Frauen (22 Prozent) positive Effekte. Gesamt waren es 29 Prozent, die hier positive Impulse erwarten. (Bettina Pfluger, 13.10.2019)