Ein "heißer Jupiter" mit der bisherigen Bezeichnung HAT-P-14 b wartet auf einen regulären Namen.

Illustr.: ESO/L.Calçada/M.Kornmesser

Wien – Die Internationale Astronomische Union (IAU) feiert heuer ihr 100-jähriges Jubiläum. Die am 28. Juli 1919 in Brüssel gegründete weltweite Vereinigung von Astronomen mit Sitz in Paris ist unter anderem für die Benennung und Klassifizierung von Himmelskörpern zuständig – und war damit 2006 auch für die Neudefinition der Planeten des Sonnensystems verantwortlich. Bei der entsprechenden IAU-Generalversammlung in Prag verlor Pluto seinen Status als Planet, eine Entscheidung die auch in der Fachwelt bis heute kritisiert wird.

Ihr hundertjähriges Bestehen nahm die Internationale Astronomische Union nun zum Anlass, bisher bloß mit einem Code bezeichnete Exoplaneten mit einem regulären Namen zu versehen.Über 4.100 Planeten jenseits unseres Sonnensystems sind mittlerweile bestätigt, aber nur ein winziger Bruchteil davon besitzt einen sogenannten "public name". Das soll sich nun ändern.

Wie soll HAT-P-14 b heißen?

"Insgesamt nehmen schon über 110 Staaten an der Aktion der IAU teil", sagt Werner Pötzi, Astronom am Universitäts-Observatorium auf der Kärntner Kanzelhöhe und Österreich-Koordinator der IAU-Jubiläumsaktion. Unserem Land wurde im Rahmen dieses Projektes der Exoplaneten HAT-P-14 b um den 820 Lichtjahre entfernten Stern HAT-P-14 im Sternbild Herkules zugeteilt.

Der im Jahr 2010 mithilfe der Transitmethode entdeckte Planet ist um einiges größer als der Jupiter und dürfte rund 2,3 Mal so massereich sein. Er umkreist sein Muttergestirn, einen Stern der Spektralklasse F, in einem Abstand von 0,06 Astronomischen Einheiten (eine Astronomische Einheit entspricht der Distanz zwischen Erde und Sonne) und somit deutlich näher als unser Merkur. Damit zählt er zur Klasse der sogenannten Hot-Jupiter-Planeten. Ein Jahr dauert auf HAT-P-14 b nur 4,6 Tage.

Tipps zur Namensgebung

Bis zum 20. Oktober haben nun Kindergärten, Schulen, Vereine und Privatpersonen die Gelegenheit, Namensvorschläge für den Stern und seinen Planeten einzureichen. Im Anschluss trifft eine Expertenkommission rund um Werner Pötzi eine Vorauswahl von fünf Namen, die sich dann einer öffentlichen Abstimmung stellen müssen. Für alle, die sich an der Namensgebung beteiligen wollen, hat Pötzi einen Tipp parat: "Die Vorschläge sollten einen Österreich-Bezug haben. Namen von griechischen Göttern zum Beispiel werden keine Chance haben, da all diese schon vergeben sind. Außerdem dürfen es keine Namen von noch lebenden Personen oder Politikern sein." (tberg, 10.10.2019)