Die Sieger des jährlich stattfindenden Wettbewerbs "Häuser des Jahres", der vom Deutschen Architektur-Museum und dem Callwey-Verlag ausgelobt wird, stehen fest. Die 50 besten Einfamilienhäuser in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind nun in einem Bildband erschienen. 180 Einreichungen gab es, die Jury wählte daraus 50 Projekte aus und benannte aus diesen einen Preisträger, eine Auszeichnung und fünf Anerkennungen.

Der erste Preis geht heuer nach Münster. Dort steht in der Altstadt dieses Haus, geplant vom Architekturbüro Hehnpohl. Der Entwurf aus Backstein sollte ideal zum Münsterer Buddenturm passen, der ganz in der Nähe in den Himmel ragt. Besonderer Hingucker: das kupferne Tor für Auto und Mensch.

Foto: Häuser des Jahres

Eine der fünf Anerkennungen ging nach Österreich: In Oberneukirchen im Mühlviertel steht das Projekt Rundherum von Mia2/Architektur. Kaum zu glauben, dass dem modernen Bau ein altes, dunkles Ferienhaus als Grundlage zur Verfügung stand. Die Architekten entschieden sich dazu, die Außenfassade mit hellem Holz und Glas aufzufrischen.

Foto: Häuser des Jahres

Unter den 50 für das Buch ausgewählten "besten Häusern" befindet sich auch das "Haus mit Giebel" in Roßleithen in Oberösterreich. Es wurde ebenfalls von Mia2/Architektur geplant. Dabei handelt es sich um ein Massivholzhaus am Hang am Rande einer Siedlung mit Blick auf die Berge, das durch sein schwarz gefärbtes Giebeldach heraussticht.

Foto: Häuser des Jahres

In der Auswahl der Jury findet sich auch dieses Projekt in Klosterneuburg. Die größte Herausforderung für die Planer, Project A01 Architects, war der steile Abhang auf dem Grundstück. Ziel war, die tolle Aussicht zu nutzen, deswegen wurde das Haus höchstmöglich positioniert. Und natürlich darf bei einem Abhang ein Infinity-Pool nicht fehlen.

Foto: Häuser des Jahres

Ein Projekt aus dem Westen des Landes: "Vorarlbergerisch", so bezeichnet Architektin Helena Weber ihr Projekt in der Nähe von Bregenz nüchtern. Die vertikalen Fichtenlisenen rund um das Haus zeigen, dass beim Bau auf natürliche Baumaterialien wert gelegt wurde.

Foto: Häuser des Jahres

"Das Berghaus" in Feldkirch von den Architekten Marika Marte und Rainer Huchler sollte sich an die große Leidenschaft der Bauherren anlehnen: die Berge. Deswegen erinnert die Fassade an rauen Fels. Als Kontrast dazu dienen die Betonfertigteile und Fenster aus Fichtenholz.

Foto: Häuser des Jahres

Ein "Haus mit Seele" sollte es sein, hieß es, als die Bauherren auf Baumeister Jürgen Haller herantraten. Das zweigeschoßige Gebäude in Holzriegelbauweise und mit Weißtannenfassade steht in Lustenau und ist eine gesunde Mischung aus Privatheit und Offenheit durch die Abwechslung von Holz und Glas.

Foto: Häuser des Jahres

Dass schöne Häuser auch auf scheinbar unbebaubaren Grundstücken entstehen können, beweist das Studio Lois mit einem Bau mitten in Innsbruck. Aufgrund des Platzmangels musste es als Lückenfüller mit asymmetrisch aufgesetztem Dach und dunkel lasierter Fassade herhalten.

Foto: Häuser des Jahres

Die typischen Bauernhäuser des Bregenzerwaldes stehen zu einem großen Teil leer. Das Büro Firm hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesem Trend mit einem modernen Umbau-Entwurf entgegenzuwirken. Dafür wurde die eine Hälfte in ein dreistöckiges Wohnhaus verwandelt, während die andere Hälfte klassisch gehalten wurde – mit zweistöckigem Wohnen, inklusive Stall unter demselben Dach.

Foto: Häuser des Jahres

Dieser in Holzbauweise errichtete dreigeschoßige Baukörper mit Satteldach von LP Architektur steht in Hallwang in der Nähe von Salzburg. Ein eingeschoßiges Nebengebäude aus Beton umfasst das Haupthaus und bietet ebenfalls Platz für eine Garage.

Foto: Häuser des Jahres

Angelehnt an ein Badehaus ist diese Arbeit der Architekten Franz Maul und Maximilian Luger in Schwertberg in Oberösterreich. Um die umliegende Architektur zu respektieren und die vorhandenen Grünflächen und Baumbestände zu erhalten, entschieden sich die Entwickler für einen langgestreckten, eingeschoßigen Bau. Auch hier das dominierende Element: Holz. (red, 18.10.2019)

Jan Weiler, Katharina Matzig: "Häuser des Jahres". Callwey-Verlag, 2019. 332 Seiten, 59,95 Euro.

Zum Thema

Foto: Häuser des Jahres