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Unter dem Bauch des Trägerflugzeugs, einer Northrop Grumman L-1011 Stargazer, hängt die Pegasus-Rakete.
Foto: AP/NASA

Washington – Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat eine Mission zur Erforschung der äußeren Erdatmosphäre gestartet und dafür den ICON-Satelliten ("Ionospheric Connection Explorer") mit einer Pegasus-XL-Rakete ins All gebracht.

Trägerraketen dieses Typs starten nicht direkt von einem Weltraumbahnhof aus, sondern werden mit einem Flugzeug auf eine Höhe von 12.000 Metern gebracht. Dort werden sie ausgeklinkt, lassen sich ein Stück fallen und zünden dann ihr Triebwerk. Lasten von knapp einer halben Tonne können so in den Orbit gebracht werden.

Die vom Satelliten untersuchte Zone, die Ionosphäre, reicht von 80 bis etwa 640 Kilometer Höhe. Sie umfasst damit die Thermosphäre, in der beispielsweise auch die ISS kreist, und den unteren Abschnitt der Exosphäre. Letztere hat keine wirkliche Außengrenze, sie dünnt in Richtung interplanetarer Raum einfach nur immer weiter aus. Mit ICON will die NASA herausfinden, wie das Weltraumwetter diese Zone beeinflusst.

Hintergrund der Mission

In der Ionosphäre können kontinuierliche Teilchenströme von der Sonne – sogenannte Sonnenwinde – Probleme verursachen, die sich auf die Erde auswirken. "Das ist eine dynamische Region, in der Veränderungen die Kommunikation und die Satellitenumlaufbahnen stören und sogar das Strahlenrisiko für Astronauten erhöhen können", schrieb die NASA nach dem Start auf Twitter. Diese Veränderungen zu verstehen und vorhersagen zu können, helfe dabei, solche Technologien und Raumfahrer besser zu schützen.

Der ICON-Satellit soll auf seiner Umlaufbahn in 575 Kilometern Höhe ab November die Prozesse in der Ionosphäre erfassen. Im Fokus steht dabei der sogenannte Airglow, ein schwaches Leuchten in den höheren Atmosphärenschichten. ICON werde dieses Leuchten analysieren, so die NASA. (red, APA, 11. 10. 2019)