Um die Arbeitsverhältnisse von Flugpersonal herrscht aktuell viel Aufregung. Die Gewerkschaft wirft den Fluglinien Lohn- und Sozialdumping vor.

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Wien – Wizz Air, die sich in Wien eine Preisschlacht mit der Ryanair-Tochter Laudamotion liefert, hat in einem Schreiben gegenüber dem Online-Portal "Aviation Net" bestätigt, für Piloten und Flugbegleiter der Wiener Basis die Lohnsteuern in der Schweiz abzuführen. Die Gewerkschaft hatte das der ungarischen Billigfluglinie in der Vergangenheit vorgeworfen.

"Da sich der Sitz der effektiven Geschäftsführung von Wizz Air in der in Genf befindet, ist die Vergütung unserer Besatzung in der Schweiz steuerpflichtig – basierend auf dem Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Österreich und der Schweiz", erklärte Wizz Air demnach in einem Statement.

Sozialbeiträge in Österreich

Die Airline betonte darüber hinaus, "dass unsere Crew an unserem Standort Wien bei der österreichischen Niederlassung von Wizz Air Hungary Ltd. nach österreichischem Arbeitsrecht beschäftigt ist. Die Sozialbeiträge werden in Österreich gezahlt und alle Details des Arbeitsverhältnisses entsprechen den lokalen österreichischen Vorschriften."

Geht es allerdings um den von der Gewerkschaft geforderten Branchen-Kollektivvertrag verweist Wizz Air darauf, unter ungarische Regeln zu fallen. Im August sagte Wizz-Manager Johan Eidhagen in einer Pressekonferenz in Wien, Wizz Air sei kein Mitglied der Wirtschaftskammer (WKÖ) und kein in Österreich registriertes Unternehmen.

Aufregung um Arbeitsverhältnisse

Die Arbeitsverhältnisse von Flugbegleitern und Piloten sorgen derzeit für Aufregung. Die Gewerkschaft vida spricht von Lohn- und Sozialdumping und ortet einen Preiskampf auf dem Rücken der Mitarbeiter. Laudamotion kündigte diese Woche an, Bordpersonal künftig in eine Leiharbeitsfirma auszulagern. (APA, 11.10.2019)