Die Helfer des Roten Kreuzes vor dem Schutt im Osten der Insel Abaco.

Foto: ÖRK / Pankl

Bild nicht mehr verfügbar.

Noch immer werden hunderte Menschen vermisst.

Foto: AP Photo/Ramon Espinosa

Auch sechs Wochen nachdem der verheerende Hurrikan "Dorian" über die Bahamas fegte, liegen die betroffenen Inseln in Trümmern. Offiziell starben 61 Menschen auf Abaco und Grand Bahama, doch die Helfer befürchten, dass sich noch viele Leichen unter dem Schutt der Häuser befinden.

"Die Zerstörung, die wir gesehen haben, ist unbeschreiblich", sagt Alois Tranetz zum Internationalen Tag der Katastrophenvorsorge am Sonntag. Der Österreicher ist für das Rote Kreuz vor Ort und vor allem für den Aufbau der Funk- und Kommunikationsverbindungen für die Soforthilfeteams zuständig. Tausende Häuser sind zerstört, Brunnen und Straßen nicht nutzbar. Im Osten Abacos gibt es kaum Wasser und Storm, hunderte Menschen werden noch vermisst.

Abschiebungen nach Haiti

Internationale Organisationen kritisieren indessen die wieder eingesetzten Abschiebeflüge von haitianischen Migranten. Kurz nachdem "Dorian" auf die Inseln getroffen war, hatte Einwanderungsminister Elsworth Johnson angekündigt, dass alle Abschiebungen aus betroffenen Gebieten eingestellt werden. Doch das Moratorium ist nun ausgelaufen. Die haitianische Bevölkerung lebt auf den Bahamas vor allem in informellen Siedlungen – sogenannten "Shantytowns" und wurde besonders hart durch den Sturm getroffen. Viele Menschen verloren ihr Hab und Gut, sowie ihre offiziellen Dokumente in den Trümmern, heißt es von der Internationalen Organisation für Migration (IOM).

Das Rote Kreuz fordert deutlich mehr Geld für die internationale Katastrophenvorsorge. Laut einer Studie der Hilfsorganisation könnte es ab dem Jahr 2050 jährlich bis zu 200 Millionen Menschen geben, die aufgrund von klimabedingten Katastrophen finanzielle Unterstützung benötigen. "Auch Österreich muss mehr tun", sagt der heimische Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer: "Neben dem Auslandskatastrophenfonds, der auf jährlich 60 Millionen Euro aufgestockt werden sollte, braucht es ein neues Förderinstrument im Rahmen der österreichischen Entwicklungshilfe." (bbl, 13.10.2019)