Am Samstag ist Eliud Kipchoge als erster Mensch die Marathonstrecke von 42,195 Kilometern in einer Rekordzeit von 1:59:40 gelaufen, zum ersten Mal in der Geschichte also in unter zwei Stunden. Dieter Chmelar hat daraufhin auf Twitter gefragt, ob es in Zukunft möglich sein wird, den Marathon in unter einer Stunde zu laufen. Das ist auch eine Frage für Statistikerinnen und Statistiker, weil es sehr hilfreich ist, sich die Entwicklung der bisherigen Rekorde genauer anzusehen.

Kipchoge am Samstag auf der Prater Hauptallee.
Foto: REUTERS/Lisi Niesner

Auf "Unique-Sportstime" findet man die Daten zu den Rekorden seit 1908 gibt. Warum erst seit 1908? Erst seit damals hat die Marathonstrecke die normierte Länge von 42,195 Kilometern. Bei den Olympischen Spielen davor (1896 bis 1904) wurden etwas kürzere Strecken gelaufen. Im Internet findet man genug Artikel, die die Geschichte des Marathonlaufs beschreiben. Kurzfassung: Bei den Olympischen Spielen 1908 in London wollte man, dass die Strecken von Schloss Windsor bis zur Königsloge im neuen Olympiastadion verläuft und ein Nachmessen hat ergeben, dass diese Strecke 42,185 Kilometer lang ist. Stellt man die Rekordzeiten seit 1908 grafisch dar, dann sieht man folgendes:

Marathonrekorde seit 1908.
Grafik: Erich Neuwirth

Der rote Punkt ist ein nicht anerkannter Rekord beim Boston-Marathon 2011. Die Strecke in Boston weist einen zu großen Höhenunterschied vom Start zum Ziel auf (es geht bergab), deswegen sind Rekorde auf dieser Strecke nicht gültig.Die Grafik zeigt, dass die Verbesserung der Laufzeit im Laufe der Zeit geringer wird. Das bedeutet auch, dass eine Laufzeit von einer Stunde nach dieser Grafik derzeit weit außerhalb jeder Reichweite zu liegen scheint. (Erich Neuwirth, 14.10.2019)

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