Die Wiener Linien stocken ihr Sicherheitspersonal auf.

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Wien – Die Aufstockung des Wiener Linien-Sicherheitsdienstes soll bald abgeschlossen sein. Ab diesem Herbst, konkret spätestens im November, sollen 120 Mitarbeiter im Einsatz sein. "Die Mitarbeiter bekommen eine Ausbildung, speziell auch Deeskalationstraining", sagt Wiener Linien-Sprecher Christoph Heshmatpour. Seit 2017 wird an dem eigenen Sicherheitsteam gearbeitet, damals starteten die Wiener Linien mit 20 Leuten im Sicherheitsteam, davor wurde mit externen Firmen gearbeitet.

Sicherheitsmitarbeiter dürfen Passanten festnehmen

Weil die Sicherheitsorgane sogenannte Eisenbahnaufsichtsorgane sind, haben sie weitreichende Befugnisse. So dürfen sie etwa Personen festnehmen – was im Regelfall der Polizei vorenthalten ist. In welchen Fällen das erlaubt ist, regelt das Eisenbahngesetz. Darunter fällt etwa, wenn jemand Gegenstände auf die Schienen wirft oder wiederholt die gelbe Sicherheitslinie übertritt. Im Anschluss sei, so sagt es das Gesetz, "so bald wie möglich" die Polizei hinzuziehen. In der Praxis bestehe der Arbeitsalltag der Securitys weniger aus Festnahmen als aus Hinweisen, etwa vom E-Scooter zu steigen oder dem Hund einen Maulkorb anzulegen, so Heshmatpour: "Ein großes Thema ist auch die Frage nach dem Weg zum Stephansplatz."

Fahrkartenkontrolleure dürfen übrigens niemanden festnehmen. Allerdings haben sie, so wie jede Privatperson, das Recht, einen Menschen anzuhalten und anzuzeigen, wenn sie annehmen können, dass dieser unmittelbar zuvor eine strafbare Handlung begangen hat. (red, 13.10.2019)