In Linz beginnt's.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Jelena Ostapenko muss sich im Finale geschlagen geben.

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Cori und Corey Gauff.

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Cori "Coco" Gauff hat am Sonntag ihren Sensations-Lauf beim mit 250.000 Dollar dotierten Upper Austria Ladies in Linz mit dem Titel gekrönt. Die erst 15-jährige US-Amerikanerin besiegte die lettische Ex-French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko mit 6:3,1:6,6:2 und sicherte sich damit ihren ersten WTA-Siegerscheck. Gauff ist die jüngste Tour-Siegerin seit Nicole Vaidisova vor 15 Jahren in Taschkent.

Im Ranking klettert der Teenager vom 106. auf den 71. Rang und damit erstmals und klar in die Top 100. Gauff gilt als aktuell größtes Talent der WTA-Tour und hat dieses Jahr u.a. das Wimbledon-Achtelfinale sowie die dritte US-Open-Runde erreicht. In Linz hatte sie eigentlich enttäuschend in der zweiten Qualifikationsrunde verloren, doch sie rutschte wegen einer Verletzung von Maria Sakkari (GRE-6) noch als Lucky Loser ins Hauptfeld. Gauff darf sich neben 250 WTA-Punkten auch über 43.000 US-Dollar(38.938,69 Euro) Preisgeld brutto freuen.

Gauff, die von ihrem Vater Corey gecoacht wird und deren Mutter Candi via Luxemburg schon zum Halbfinale angereist war, war überglücklich. "Ich danke Gott, dass er mich unterstützt hat und ich danke meinen Eltern. Es war eine aufregende Woche. Ich hoffe, ich komme in der Zukunft wieder zurück. Ich werde mich an diesen Moment den Rest meines Lebens erinnern", freute sich Gauff. Sie hat in ihrer jungen Karriere gleich mehrere Meilensteine ausgerechnet in Linz gesetzt: Erster Sieg über eine Top-Ten-Spielerin (Topgesetzte Kiki Bertens), erstes Halbfinale, erster Turniersieg und erstmaliger Vorstoß in die Top 100.

Gauff wurde bei der Siegerehrung mit Geschenken überhäuft. Sie erhielt u.a. ein Dirndl und eine Linzer Torte. Sportlich fair zeigte sich die seit diesem Turnier von Marion Bartoli gecoachte Finalistin Ostapenko. "Das ist natürlich nicht das Resultat, das ich wollte. Aber Coco, du hast ein tolles Turnier gespielt und ich gratuliere dir, du hast wirklich eine große Zukunft vor dir."

Für Turnierdirektorin Sandra Reichel war der Ausgang im Jahr vor der 30. Auflage des Turniers freilich großartig. "Überwältigend. Ich bin sprachlos. Coco Gauff zuzuschauen: was sie mit 15 für eine Reife, eine Athletik hat. Ich habe Gänsehaut, da weiß ich, warum ich das tue", sagte sie.

Kein Happy End hat es für Barbara Haas und ihre Schweizer Partnerin Xenia Knoll im Doppel-Endspiel gegeben. Das allerdings völlig überraschend ins Finale vorgedrungene Duo musste sich den topgesetzten Tschechinnen Barbora Krejcikova/Katerina Siniakova nach guter Gegenwehr mit 4:6,3:6 geschlagen geben.

Damit wurde nichts aus dem ersten WTA-Doppel-Titel mit Österreich-Beteiligung seit Sandra Klemenschits, die 2013 in Bad Gastein an der Seite von Andreja Klepac (SLO) gewonnen hatte. Für Haas blieb es dennoch ihr bisher größter Erfolg auf Tour-Ebene, sie war zuvor noch nie in einem Endspiel gestanden (auch nicht im Einzel). "Wir haben heute zwar nicht unser bestes Tennis gespielt, aber insgesamt haben Xenia und ich eine tolle und auch erfolgreiche Woche erlebt", erklärte Haas.

Auf ihren geplanten Einzel-Auftritt in Luxemburg musste Haas wegen des Doppel-Erfolgs allerdings verzichten. Sie hätte am Samstag ja schon Qualifikation spielen müssen. Ihr letztes Einzelturnier dieser Saison bestreitet die 23-jährige Oberösterreicherin ab 21. Oktober beim mit 100.000 Dollar dotierten ITF-Event in Szekesfehervar (HUN).(APA, 13.10.2019)