Die Polizei habe zunächst Pfefferspray eingesetzt und anschließend einen Schuss abgegeben.

Wien – Noch völlig unklar war Montagvormittag die Motivlage hinter einem Vorfall von Sonntagabend in Wien-Favoriten: Ein Syrer, der mit zwei langen Messern bewaffnet Passanten auf der Quellenstraße in Angst und Schrecken versetzt hatte, ist von der Polizei angeschossen worden.

Es habe sich um Küchenmesser mit langer Klinge gehandelt, sagte Polizeisprecher Markus Dittrich auf APA-Anfrage. Der Beschuldigte, ein 29-jähriger anerkannter Flüchtling, befand sich seinen Angaben zufolge "derzeit im Spital im Aufwachraum". An eine Befragung war bisher nicht zu denken, die Beweggründe des Mannes blieben daher zunächst im Dunkeln.

Ein Mann wählte Sonntagabend den Notruf und hielt dann einen vorbeifahrenden Streifenwagen an, nachdem der 29-Jährige Fußgänger bedrängt haben soll. Der syrische Staatsangehörige sei "mit zwei Messern auf der Quellenstraße auf- und abgegangen" und habe "dabei Passanten bedroht", so die Polizei.

Noch während der Mann via Notruf die Lage schilderte, fuhr ein Polizeiauto vorbei, worauf der Anrufer ankündigte, er werde den Wagen anhalten. Das Gespräch brach daraufhin ab, schilderte Dittrich. Die zufällig vorbeikommende zweiköpfige Funkwagenbesatzung konfrontierte somit als erste den 29-Jährigen, währende etliche weitere Polizeikräfte zur Verstärkung zufuhren.

Pfefferspeay wirkungslos

Beim Versuch, den 29-Jährigen anzuhalten, setzten die Beamten Pfefferspray ein, der aber keine Wirkung gezeigt habe, sagte der Sprecher. Als der Mann mit seinen Messern auf die Polizisten loszugehen versucht habe, wurde geschossen. Der Syrer wurde von einer Polizistin mit einem Hüftschuss niedergestreckt. Die Verletzung war laut Polizei nicht lebensbedrohlich. Er kam nach Versorgung durch die Berufsrettung Wien in ein Spital.

Wie viele Schüsse insgesamt abgegeben wurden und ob zuvor Warnschüsse abgegeben worden sind, war noch Gegenstand der Ermittlungen. Insgesamt fuhren 14 Polizeiwagen zum Einsatzort zu. (APA, 13.10.2019)