Bequemes Schuhwerk ist beim Reisen im Flugzeug zu bevorzugen.

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Nehmen wir Lady Gaga. Im Jahr 2010 zog der Popstar Alexander McQueens "Gürteltierschuhe" und ein wildes Outfit aus schwarz-gelbem Klebeband auf einem Transatlantikflug an. Während der Reise begann Gaga, Symptome einer Tiefen Venenthrombose zu entwickeln, einer lebensbedrohlichen Gefäßerkrankung, die häufig durch eine Kombination von Risikofaktoren während des Fluges wie niedrigem Kabinendruck, Dehydrierung, eingeschränkte Bewegungsfreiheit und beengten Sitzen verursacht wird.

Als Gaga sich beschwerte, dass ihre Beine während des Fluges anschwollen, überredete die Kabinenbesatzung sie, sich etwas Bequemeres anzuziehen. So wie Gaga und andere Liebhaber der unpraktischen Couture ihre Kostüme bei einem Langstreckenflug besser im Schrank lassen sollten, sollten diejenigen von uns, die in die Kategorie Jeans und Sneakers fallen, auch sorgfältig darüber nachdenken, was man im Flugzeug trägt. Hier sind ein paar Do's und Don'ts.

Don't: Enge oder komplizierte Kleidung. Do: Einfache Kleidungsstücke aus natürlichen, atmungsaktiven Stoffen

Enge Kleidung kann die Durchblutung auf dem ohnehin engen Raum eines Flugzeugsitzes einschränken, ganz zu schweigen von der Gefahr einer Thrombose. Man sollte also Röhrenjeans oder alles, was eng genug ist, um Abdrücke auf der Haut zu hinterlassen, getrost zu Hause lassen und sich lieber für locker sitzende Kleidungsstücke aus Naturfasern entscheiden (Kleidung aus Baumwolle oder Leinen ist eine gute Wahl).

Vermeiden sollte man auch Kleidungsstücke aus Nylon oder Kunstleder, die nicht atmungsaktiv sind. Denn weniger atmungsaktive Stoffe halten Schweiß auf der Haut und verhindern die Luftzirkulation. Das gilt auch für nicht atmungsaktive Oberbekleidung wie die wasserdichte Regenjacke – sofern sie nicht aus einem feuchtigkeitsregulierenden Material, beispielsweise Gore-Tex, besteht. Flugzeugtoiletten sind ein eigenes Kapitel: Sie sind eng und taugen bei der Benutzung nicht für komplizierte Couture wie Wickelhemden oder Bodysuits.

Don't: High Heels. Do: Komfortable Schuhe

Hohe Absätze sind meist unbequem, und es wird ihnen nachgesagt, dass sie eine lange Liste von Krankheiten verursachen, von chronischen Fußschmerzen bis hin zu Hammerzehen. Außerdem kommt man im Notfall mit ihnen kaum weiter. Auch diese Stiefel mit all den Riemen und Ketten sind sicher süß, aber sie sind der Albtraum eines jeden Reisenden, der hinter der Trägerin (oder dem Träger) in der Schlange bei der Security stehen muss. Kurz: Ein gutes Paar bequemer Schuhe erleichtert es, sich am Flughafen zurechtzufinden und zum Gate zu rennen, wenn man spät dran ist. Man sollte eventuell auch Slipper in Betracht ziehen, die einem den Weg durch die Sicherheitskontrolle erleichtern.

Don't: Parfüm oder Rasierwasser. Do: Frisch gewaschene Kleidung

Man war zwei Wochen in den USA und hat keine frische Wäsche mehr. Da könnte der eine oder die andere auf die Idee kommen, noch schnell die am wenigsten müffelnde Hose und das T-Shirt für den Flug auszuwählen, das gerade noch den Riechtest besteht. Aber, bitte bedenken: Gerüche werden während des Fliegens stärker wahrgenommen. Denn erstens sitzen viele Menschen auf engem Raum zusammen und zweitens gibt es keine Frischluftzufuhr. Die Luft an Bord wird lediglich "recycelt". Man sollte also für den Rückflug in Betracht ziehen, noch eine Garnitur frischer Wäsche vorrätig zu haben.

Es hilft auch nicht, sich noch rasch von oben bis unten zu beduften. Klar, die Duty-Free-Shops laden dazu ein, sich noch ordentlich zu beduften, aber nicht jeder ist ein Fan der neuesten Kreationen von CK oder Chanel. Zumal sie ebenfalls stärker wahrgenommen werden als "am Boden".

Don't: Kontaktlinsen. Do: Brillen

Die Luft in Flugzeugkabinen ist von Haus aus trocken – das macht sich nicht nur mit rissiger Haut und trockener Nase bemerkbar, sondern auch mit trockenen Augen. Daher ist es empfehlenswert die Kontaktlinsen gegen die Brille zu tauschen.

Don't: Anstößige Kleidung. Do: Sachen tragen, die auch den Schwiegereltern gefallen

Ein T-Shirt mit der Aufschrift "Fuck You" kann ebenso anstößig sein, wie ein zu tiefer Ausschnitt. Tatsächlich hat das Bordpersonal (gerade bei US-amerikanischen Airlines) ein Auge darauf, ob sich ein Passagier "ordentlich" kleidet oder nicht. Um also nicht deswegen zurechtgewiesen zu werden oder um unnötigen Stress zu vermeiden, sollte man sich möglichst gefällig anziehen, also im Zweifel so, als ob man sich mit den Schwiegereltern trifft.

Don't: Allzu sommerliche Kleidung. Do: Schichten, Schichten, Schichten

Flugreisende durchlaufen meist mehrere Klimazonen: angenehme Temperaturen im Terminal, die Hitze während der ersten Minuten nach dem Boarding, gefolgt von mitunter arktischen Temperaturen während des Fluges ... Daher empfiehlt es sich, dem Zwiebelschalenprinzip zu folgen, also mehrere Lagen zu tragen und je nach Bedarf eine Kleidungsschicht an- oder auszuziehen. (red, 14.10.2019)