ESL-Mitarbeiter sollen sich laut CEO Reichert nicht politisch in den sozialen Netzwerken äußern. Ein Sprecher stellte klar, dass dies allerdings nicht für private Accounts gilt.

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ESL-CEO und Mitgründer Ralf Reichert will nicht, dass seine Mitarbeiter sich öffentlich zu Politik äußern. Die ESL ist der größte Veranstalter von E-Sport-Events weltweit. Turniere rund um 50 Games werden von dem Unternehmen ausgetragen. Kürzlich hat Blizzard einen E-Sportler gesperrt, der sich für die Freilassung von Hong-Kong einsetzte. In einer Slack-Nachricht an seine Mitarbeiter forderte der Deutsche seine Belegschaft auf, sich nicht an den Diskussionen zu beteiligen – vor allem nicht in den sozialen Netzwerken.

"Nicht an politischen Diskussionen beteiligen"

"Ihr habt wahrscheinlich von den politischen Diskussionen und Streiks rund um die Situation in Hong-Kong gehört. Als global operierende Firma, die in vielen Ländern tätig ist, verzichten wir auf politische Diskussionen und wollen ein Musterbeispiel sein, indem wir unsere Werte leben. Daher schlagen wir euch vor, euch nicht an politischen Diskussionen zu beteiligen – insbesondere in den sozialen Netzwerken", richtete Reichert an seine Mitarbeiter aus.

ESL-Sprecher: Regelung gilt nicht für private Konten

Mit der Nachricht konfrontiert, richtete ein ESL-Sprecher aus, dass die Nachricht des CEOs nur eine "Erinnerung an die geltenden Social-Media-Richtlinien war, die seit Jahren gilt". "Das war nur Gedächtnisstütze dafür, dass man die ESL nicht für persönliche Statements nutzen soll. ESL-Mitarbeiter können ihre Meinung freilich auf ihren privaten Accounts kundtun", wurde ferner ausgerichtet. Im vergangenen Monat hat die ESL übrigens eine Partnerschaft mit Huya angekündigt, einem chinesischen Streaming-Dienst im Besitz von Tencent.

Tagelange Proteste nach Blizzard-Entscheidung

Am Wochenende hat Blizzard die Strafe für Hearthstone-Profi Chung "Blitzchung" Ng Wai nach tagelangen Protesten teils zurückgezogen. Der E-Sportler ist nun ein halbes Jahr vom Spielbetrieb ausgeschlossen und darf sein bisheriges Preisgeld doch behalten. Zuvor wurde in den sozialen Netzwerken tagelang gegen die einjährige Sperre protestiert. Auch bei Blizzard selbst legten Mitarbeiter aus Solidarität die Arbeit nieder. (red, 14.10.2019)