Foto: Renate Holzer, Die Grünen Mittersill

Kitzbühel – "Sonnig, 19 Grad Celsius": Das stand am Montag zu Mittag auf der Homepage der Kitzbüheler Bergbahnen. Auf der Resterhöhe (1.894 Meter) zeigte die Webcam 18 Grad Celsius an. Das hindert die Kitzbüheler freilich nicht, wie seit einigen Jahren üblich ein weißes Schneeband in die herbstlich grüne Landschaft zu zaubern. Am kommenden Samstag erfolgt auf der Resterhöhe bei Mittersill wieder der Wintersaisonstart der Bergbahn AG Kitzbühel.

Der berühmte Wintersportort ist damit erneut das erste Skigebiet, das abseits der Gletscher aufsperrt. Möglich macht das Altschnee – großteils zusammengeschobener Kunstschnee – aus der Vorsaison, der über den Sommer gerettet wurde und seit dem vergangenen Wochenende von Pistenraupen wieder ausgebracht wird. Im Vorjahr wurde am 13. Oktober in die Saison gestartet.

Der Skibetrieb beginnt laut Bergbahnen am Samstag um 8.30 Uhr, die letzte Gondel talwärts geht um 16.30 Uhr. Vorerst ist der Winterbetrieb auf die Wochenenden beschränkt, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Die Tageskarte für den Skibetrieb kostet 40 Euro. Die Jugendkarte kostet 20 Euro, für Kinder sind zehn Euro zu bezahlen.

Die grüne Ortsgruppe in Mittersill kritisiert die Maßnahmen in einem Facebook-Posting samt Bild: "Bei gut 20 Grad muss man sich schon mal um die Skipiste kümmern", hieß es. "In Zeiten einer Klimakrise könnte man damit auch einen Imageschaden erfahren."

Der Salzburger Grünen-Landtagsabgeordnete Josef Scheinast, der auch Sprecher der Grünen Wirtschaft in Salzburg ist, bezeichnet das Vorhaben der Kitzbüheler Bergbahnen im STANDARD-Gespräch als "absurd, schändlich und lächerlich".

Scheinast fordert eine Begrenzung der Wintersaison, zu der sich die Betreiber selbst verpflichten sollen. "Man muss nicht jeder Nachfrage immer ein Angebot folgen lassen. Auch die Skibranche muss endlich klimapolitische Verantwortung übernehmen." (David Krutzler, 14.10.2019)