Fahri Yardim (li.) und Christian Ulmen in der dritten Staffel von "Jerks".

Foto: ProSieben / André Kowalski

Wehe, wenn sie losgelassen! Dann geht es hoch her. Oder besser gesagt: Dann wird es tief, ganz tief. ProSieben strahlt derzeit jeden Dienstagabend (ab 22.45 Uhr) die dritte Staffel der Comedy-Reihe Jerks aus. Christian Ulmen und Fahri Yardim spielen sich darin wieder selbst. Das heißt, sie tun so, als würden sie sich selbst spielen: Zwei Kumpel, die fürs Privatfernsehen arbeiten, sich schwer tun mit fixen Beziehungen, auf der Suche sind nach Abenteuern und sich dabei so tollpatschig anstellen, dass es eine Freude ist, ihnen zuzusehen.

Die Fettnäpfe, in die sie von Folge zu Folge stolpern, sind tief, nur mit viel Aufwand kratzen sie immer wieder die Kurve. Völlig unkorrekt werden dabei ernste Themen verhandelt: Darf man mit einer krebskranken Frau, die nicht weiß, dass sie Krebs hat, Schluss machen? Darf man einem Freund helfen, dessen Au-pair-Mädchen sagt, er habe sie belästigt? Wie umgehen mit einem Kind, das aus einem Seitensprung entstanden ist, der Jahre zurückliegt und den man vor der aktuellen Freundin geheimhalten will?

Im Grunde sind Ulmen und Yardim zwei Gute, die um nichts in der Welt jene Menschen verletzen wollen, die ihnen etwas wert sind. Und sich genau deshalb immer wieder in skurrile Situationen begeben, die sie völlig überfordern, extrem peinlich sind und lustvolles Fremdschämen auslösen. Das Team – vor allem Emily Cox überzeugt als naiv-liebevolle Freundin von Ulmen – ist eingespielt, die teils improvisierten Dialoge funktionieren.

Die Vorfreude auf eine (mögliche) vierte Staffel ist groß. (Astrid Ebenführer, 15.10.2019)