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Venedig hat schon länger ein Problem mit den Touristenmassen.

Foto: AP Photo/Luca Bruno

Venedig – Gegen das Phänomen des Massentourismus fordert der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, ein gesamtstaatliches Gesetz, mit dem die Zahl der Wohnungen, die an Touristen vermietet werden dürfen, eingeschränkt wird. "Leider hat die Gemeinde Venedig heute nicht diese Zuständigkeit", sagte Brugnaro nach Medienangaben.

"Man müsste eine zeitliche Grenze für die an Touristen vermittelten Wohnungen setzen. Zum Beispiel könnte man die Regel einführen, dass man lediglich 100 Tage im Jahr an Touristen vermieten kann. Damit wäre es günstiger, Wohnungen längerfristig zu vermieten. Wir wollen ein dementsprechendes Gesetz der Region Venetien und der Regierung in Rom vorschlagen, damit es zu einer Lösung kommt", so Brugnaro.

Kampagne für strengere Airbnb-Regeln

Venedig und Florenz haben sich kürzlich der Kampagne zehn europäischer Großstädte, darunter Wien, angeschlossen, um von der EU strengere Regeln für die US-Plattform Airbnb zu verlangen. Ziel sei es, die Zahl der an Touristen vermittelten Wohnungen einzuschränken und die Stadtkerne vor dem Massentourismus zu retten.

In Venedig und Florenz klagen die Bewohner wegen des Touristenansturms wegen Lärm und steigender Mietpreise. Es gehe darum, die Ansprüche von Gästen und Einwohnern in Einklang zu bringen, lautet die Forderung der beiden Kunststädte. Das Wachstum der Internet-Anbieter müsse in geordnete Bahnen gelenkt werden.

Weniger Souvenirgeschäfte

Die Lagunenstadt will nicht nur die Zahl der Wohnungen für Touristen beschränken, sondern hat Ende September auch angekündigt, die Zahl der Souvenirgeschäfte einzuschränken. Bald sollen keine Läden mit billigen Andenken und ähnlichen Ramschsachen in der Nähe des Markusplatzes und der Rialtobrücke eröffnet werden können. In der Regelung des Gemeinderats heißt es, dass die neuen Geschäfte den "Schutz und Verwertung des Kulturerbes" unterstützen müssen. (APA, red, 15.10.2019)