Strache ist verärgert: Er will seine Facebook-Seite zurück. Im Impressum stand die FPÖ – nun wird öffentlich gestritten.

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Heinz-Christian Strache ist verärgert. Der ehemalige FPÖ-Chef wurde von seiner offiziellen Facebook-Seite ausgesperrt. Rund 800.000 Personen könnte er mit einem Beitrag über diese erreichen, derzeit sind es anhand seines "privaten" Profils aber nur 50.000. Ein Umstand, der nun zu einem öffentlich ausgetragenen Streit zwischen dem Ex-Vizekanzler und seiner Partei geführt hat. So verlangt Strache bis Freitag die Zugangsdaten, die FPÖ hat hingegen versucht, die Seite mit ihrem eigenen offiziellen Auftritt zusammenzulegen – und eine Abfuhr von Facebook erhalten.

Angriffe auf ehemalige Partei

Bei Strache führt das Verhalten seiner ehemaligen Parteikollegen primär zu Ärger. Diesem Unmut macht er in sozialen Medien Luft, wie die Rechercheplattform FPÖ Fails dokumentiert: So hat er zuletzt mehrfach Kommentare hinterlassen, in denen er die FPÖ attackiert. In einem Kommentar schreibt er etwa, dass seine Seite und sein Einsatz der FPÖ zu mehr als 26 Prozent der Stimmen bei Wahlen verholfen hätten, während sie zuvor nur drei Prozent gezählt habe.

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"Das 100-Fache zurückbekommen"

Die Seite "HC Strache" gehöre zudem ihm, schreibt Strache, da er sie mit seinem Namen und seinen Aktivitäten erstellt habe. Später wiederholt er unmissverständlich: "Es ist eine Seite mit meinem Namen und meinen Bildern. Die gehört mir und niemand anderem." Die FPÖ habe durch die Unterstützung seiner Facebook-Seite "ihren Vorteil und das 100-Fache zurückbekommen". Auch auf FPÖ-typische Parolen greift er zurück und schreibt: "1848er-Freiheitsanspruch statt DDR-Zensur!"

Wie es tatsächlich mit Straches Seite weitergeht, wird vor Gericht zu klären sein. Bei Facebook darf er sich aber über einen Sieg freuen: Das soziale Netzwerk hat der FPÖ die Zusammenlegung mit ihrer eigenen Parteiseite verboten. Sollte die FPÖ gerichtlich die Urheberschaft für die Seite zugesprochen bekommen, bedeutet das, dass Strache der Partei verbieten könnte, dort in seinem Namen Postings zu verfassen. (muz, 17.10.2019)