Die Chefin des Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien: Karola Kraus.

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Wien – Bis 12. November läuft noch die Ausschreibung für die wissenschaftliche Geschäftsführung des Museums moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (Mumok) ab 1. Oktober 2020. "Natürlich bewerbe ich mich wieder", sagte die seit Herbst 2010 amtierende Museumschefin Karola Kraus am Donnerstag der APA. "Es läuft wunderbar. Es gibt keinen Grund, das nicht fortsetzen zu wollen."

Erfolgreiche Amtszeit

Nachdem man 2015 erstmals über 200.000 Besucher hatte und 2018 die Ticketerlöse erstmals die Eine-Million-Euro-Grenze überschritten, werde man 2019 mit dem Ergebnis nochmals darüber liegen. Vor allem die nur noch bis 26. Oktober laufende Ausstellung "Vertigo. Op Art und eine Geschichte des Schwindels 1520–1970" sei "ein durchschlagender Erfolg".

Die Strategie, in den tourismusstarken Monaten Sammlungshighlights in thematisch interessanten Ausstellungen zu präsentieren, gehe voll auf und werde im kommenden Sommer mit einer Schau zu Andy Warhol und dem seriellen Prinzip fortgesetzt. Fast 1.000 Schenkungen seien zudem in ihrer bisherigen Amtszeit dem Museum zugewachsen, vor allem Sammlungslücken bei Künstlerinnen konnten geschlossen werden, sagt Kraus, deren erste Vertragsverlängerung Anfang 2015 von Diskussionen über ihre Amtsführung begleitet worden war.

Kommentar zu Eike Schmidt und zur Konkurrenz

Zu den jüngsten Turbulenzen im nahen KHM findet Kraus deutliche Worte: "Ich finde es verantwortungslos von Eike Schmidt, dass er seine Absage so lange herausgezögert hat." Die künftigen Zuwächse beim Wiener Ausstellungsangebot im Bereich der modernen Kunst durch die Eröffnung von Albertina modern im Künstlerhaus und des Heidi-Horten-Museums bei der Albertina bereiten Kraus keine Sorgen. "Konkurrenz belebt das Geschäft. Wir werden uns durch unsere Inhalte abheben. Wir sind ein diskursives Museum. Unser Stammpublikum wird sicher bleiben." Erfreulich habe sich auch das wöchentliche Mumok-Kino entwickelt, das vor allem vom jungen Publikum sehr gut angenommen werde. (APA, 17.10.2019)