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Jetzt aber wirklich: Derzeit werden die letzten IPv4-Adressblöcke vergeben. Laut einem Bericht von heise.de hat dies die europäischen Adressvergabestelle RIPE Network Coordination Center (RIPE NCC) am Montag bekannt gegeben. Damit sollte die Nachfolgetechnik IPv6 in die Gänge kommen. Bisher wird diese kaum genutzt, obwohl das Ende von IPv4 seit Jahren immer wieder zum Thema gemacht wird.

Schon 1995 begann die Internet Engineering Taskforce mit dessen Entwicklung. Während IPv4 rund vier Milliarden IP-Adressen ermöglicht, sind bei IPv6 über eine Sextillion an Adressen frei. Anfangs erschien die Zahl von vier Milliarden Adressen vollkommen ausreichend, diese Zeiten sind aber lange vorbei. Durch das Internet der Dinge werden noch weit mehr Geräte eine IP-Adresse erhalten.

Der Unterschied

Bei der Umstellung von IPv4 auf IPv6 geht es vor allem darum, neue sogenannte IP-Adressen zu gewinnen. Diese bestehen derzeit aus 32 Nummern. Sie stecken unter anderem hinter den gut merkbaren Internetadressen mit Endungen wie .at oder .com. Außerdem bekommen viele Geräte, die sich mit dem Internet verbinden, eine solche Adressnummer zugewiesen. Der 1980 eingeführte IPv4-Standard ermöglichte es, 4,3 Milliarden Adressen einzurichten. Durch den starken Anstieg internetfähiger Geräte ist diese Zahl nun erreicht.

Beim IPv6-Standard besteht jede IP-Adresse hingegen aus 128 Nummern, möglich sind dadurch 340 Sextillionen Adressen – als Zahl: 340.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.

Kaum Probleme

IPv4 und IPv6 sind nicht miteinander kompatibel. Private Nutzer sollten trotzdem kaum Probleme bekommen. Alle gängigen Betriebssysteme unterstützen den neuen Standard. In seltenen Fällen könnte es dazu kommen, dass Verbindungen etwas langsamer sind – in vielen Fällen soll das Internet allerdings etwas schneller werden. Um Fehlern zu entgehen, reicht es oft aus, ein aktuelles Betriebssystem zu verwenden. Manchmal muss auch eine Einstellung im Router für den Internetzugang verändert oder dessen Software aktualisiert werden.

Was bedeutet die Umstellung für den Datenschutz?

Mit dem neuen IPv6-Standard könnte jeder Internetnutzer für jedes einzelne seiner Geräte eine eindeutige Adresse erhalten. Das hat technisch gesehen viele Vorteile, doch sind einzelne Nutzer damit auch viel leichter zu identifizieren. (red, 17.10. 2019)