Samsung patzt bei seinem Fingerabdruckscanner.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Ob Fingerabdruckscanner oder Gesichtserkennung: Kaum ein aktuelles Smartphone kommt mehr ohne biometrische Entsperrmethoden aus. Diese sind praktisch, weil sehr einfach zu nutzen, und bieten zumindest ein gewisse Level an Sicherheit. Problematisch wird es aber, wenn der Hersteller bei der Implementierung patzt – und hier ist Samsung nun ein grober Fehler passiert.

Einfacher Trick

Der Fingerabdruckscanner des Galaxy S10 bietet in einigen Fällen nämlich keinerlei Schutz, wie die britische Boulevard-Zeitung The Sun herausgefunden hat. Befindet sich auf dem Display eine billige Gel-Schutzfolie, akzeptiert das Smartphone kurzerhand jeden beliebigen Fingerabdruck. Neben dem S10 ist auch das neuere Note 10 von dem Problem betroffen, was auch nicht weiter verwunderlich ist: Beide benutzen die selbe Hard- und Software.

In einem offiziellen Statement bestätigt Samsung mittlerweile den Fehler, und erklärt darin auch, wie es dazu kommen konnte. Die Smartphones hatten kurzerhand statt des eigentlichen Fingerabdrucks die dreidimensionalen Strukturen in der Schutzfolie registriert. Damit ist es in so einem Fall natürlich unerheblich, wer sich dann mit dem Gerät zu authentifizieren versucht, solange die gleiche Folie auf dem Smartphone verbleibt.

Update

Samsungs Fehler ist dabei also vor allem, dass man offenbar beliebige Eingaben akzeptiert, und nie überprüft, ob das gespeicherte Muster überhaupt einem Fingerabdruck nahe kommt. Das Unternehmen verspricht jedenfalls, das Problem so schnell wie möglich auszuräumen, bereits für kommende Woche visiert man ein Update zur Fehlerbereinigung an. Generell rät Samsung, nur hochwertige und offiziell zertifizierte Folien für das eigene Smartphone zu verwenden, mit denen solche Fehler nicht auftreten. Wer trotzdem jetzt von diesem Defizit betroffen ist, sollte die entsprechende Folie sowie sämtliche gespeicherten Fingerprints entfernen, und dann die Erkennung neu vornehmen.

Fehlersuche

Generell sind Fingerprintscanner im Display derzeit noch eine ziemlich unausgereifte Technologie. Samsung gehört dabei sogar noch zu den besseren Anbietern. Immerhin nutzt man eine vergleichsweise sichere Ultraschalltechnologie zur Erkennung. Andere Hersteller greifen lieber zu optischen Lösungen, die sehr einfach ausgetrickst werden können – nämlich mit einem Foto des Fingerprints. (apo, 18.10.2019)