Amazon und Co würden Städten einen "Todesstoß" versetzen, befindet Richard David Precht.

Foto: APA/AFP/DENIS CHARLET

Der Philosoph Richard David Precht sieht ein immer größer werdendes Problem: Während immer mehr Menschen darauf setzen, ihre Produkte online zu erwerben, leidet hingegen der stationäre Handel massiv darunter. "Jeder dritte Laden ist leer", sagt Precht in einem Gespräch in der ZDF-Talkshow Markus Lanz. Dabei bezieht er sich vort allem auch auf seine Heimatstadt Solingen. Die Stadt wirke "verarmt", nicht so, wie in den 70ern.

Zusammengehörigkeitsgefühl leide darunter

Durch das Online-Einkaufsverhalten der Nutzer würden Menschen nur mehr in ihrem eigenen Segment sitzen. Öffentlichkeit und Zusammengehörigkeitsgefühl würden darunter leiden. Einzelhandel sei bereits durch "seelenlose" Ketten in Mitleidenschaft gezogen worden, nun würde es aber speziell gefährlich werden: "Und dann kam als endgültiger Todesstoß der Onlinehandel", sagte Precht.

Amazon und Co hätten keine Probleme, ihre Ware billig anzubieten, da sie keine teuren Mieten zahlen müssten und auch keine teuren Angestellten hätten. Precht zufolge sei es dringend notwendig, die Mehrwertsteuer auf den Online-Handel zu erhöhen, damit Nutzer weniger im Netz bestellen und stattdessen den stationären Einzelhandel fördern. (red, 18.10.2019)