OeNB-Chief R. Holzmann sucht nach Strategien.

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"Quo vadis, OeNB?", also wohin des Weges, fragt man sich in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), die seit kurzem vom neuen Direktorium unter Robert Holzmann geführt wird. Es geht aber weniger um Geografisches als um die künftige Struktur und Strategie der OeNB, die im Projekt "Quo vadis" erarbeitet wird.

Fest steht laut OeNB-Präsentation schon der Strategieprozess, an dem sich möglichst viele Mitarbeiter beteiligen sollen. Querschnittsthemen werden von "mixed teams" erarbeitet, und wie die hierarchisch aufgestellt werden, weiß man auch schon. Oben der "Chief = Häuptling", drunter, nein, nicht Indianer, sondern ein "leader" (Führer), "members" (Mitglieder) und "challengers", also Querdenker. Ende 2019 soll die neue Struktur beschlossen und sodann umgesetzt werden.

Die "Prinzipien der Zusammenarbeit" sind ganz schön streng. Als "Nebenjob" dürfen die Notenbanker ihre Strategiearbeit nicht verkennen. Mindestens 40 Prozent ihrer verfügbaren Arbeitszeit müssen sie fürs Projektieren schon aufwenden. Auch wer nur klug reden will, ist nicht willkommen: Die Treffen seien "no talking shop" (Quasselbude), gefragt seien konkrete Vorschläge und konkrete Verantwortung.

Und wer glaubt, dass er beim "Beteiligungsformat World Café" ein wenig Ruhe fürs strategische Kaffeetrinken finden kann, der irrt selbstredend auch. Beim World Café werden einander mindestens zwölf Teilnehmer zu bis zu dreistündigen Gesprächsrunden treffen. Das World Café ist eine Workshop-Methode, die in den USA in den 1990ern erfunden wurde. Wobei: Entspannte Atmosphäre wird da großgeschrieben. (gra, 19.10.2019)