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Der Streik bei vier Lufthansa-Töchtern beeinträchtigte in Österreich nur einzelne Eurowings-Verbindungen in Wien und einigen Bundesländer-Flughäfen.

Foto: dpa / Friso Gentsch

Frankfurt/Wien – Der Warnstreik der Kabinengewerkschaft "Unabhängige Flugbegleiter" (Ufo) an mehreren deutschen Flughäfen ist plangemäß um Mitternacht zu Ende gegangen. Bestreikt wurden die vier Lufthansa-Töchter Eurowings, Germanwings, Lufthansa Cityline und SunExpress. An die hundert Verbindungen an Flughäfen wie Frankfurt am Main, Düsseldorf, Stuttgart, Berlin oder Hamburg fielen aus.

Größeren Beeinträchtigungen im Flugverkehr seien ausgeblieben, in Österreich nur acht von 34 An- und Abflügen der Gesellschaft Eurowings ausgefallen. Probleme gab es laut Flughafen Köln, Stuttgart und Düsseldorf.

Die Warnstreiks waren erst am Freitagnachmittag angekündigt worden. Die von Ufo ins Auge gefasste Ausweitung auf die Konzernmutter Lufthansa wurde wieder abgeblasen. Der Konzern hatte sich kurzfristig bereiterklärt, 2,0 Prozent mehr Gehalt zu zahlen – gefordert hatte Ufo nur 1,8 Prozent. Unmittelbar danach schob UFO weitere Tarifforderungen nach, die Lufthansa in einem Brief umgehend ablehnte.

Urabstimmung

Ufo hat seine Mitglieder in sämtlichen Lufthansa-Fluggesellschaften zu Urabstimmungen über unbefristete Streiks aufgerufen, die bis zum 1. November laufen sollen. Für sämtliche Betriebe gibt es unterschiedliche Forderungen.

Hinter dem Arbeitskampf steht ein tiefes Zerwürfnis zwischen UFO und dem Lufthansa-Konzern. Das Unternehmen erkennt den UFO-Vorstand nach erheblichen Führungsquerelen nicht mehr als vertretungsberechtigt an und will der Gewerkschaft gerichtlich die Tariffähigkeit absprechen lassen. Der langjährige UFO-Vorsitzende Nicoley Baublies wurde sogar aus dem Lufthansa-Dienst entlassen. Die UFO-Streiks bewertet Lufthansa in dieser Logik als rechtswidrig und hat Teilnehmern mit arbeitsrechtlichen Konsequenzen gedroht.

Wenige Ausfälle in Wien

Am Flughafen Wien fanden bis Nachmittag fast alle Flüge statt – eine Verbindung nach Köln (Abflug 15.30 Uhr) wurde laut Angaben auf der Website allerdings gestrichen, eine weitere (Abflug 16.15 Uhr) verspätete sich.

In Salzburg fiel der Morgenflug nach Hamburg (Abflug 9.40 Uhr) aus. Die einzige Eurowings-Verbindung in Klagenfurt, die Köln-Maschine, die um 10.10 Uhr ankommen hätte sollen, blieb am Boden. In Graz wiederum war ein Lufthansa-Flug nach München verspätet abgehoben, der um 15.00 Uhr abheben hätte sollen. Sonntags gibt es von der steirischen Landeshauptstadt keine Eurowings-Flüge nach Deutschland, nur eine Verbindung nach Palma. Innsbruck blieb vom Streik unberührt, weil es von dort sonntags keine Eurowings-Verbindung gibt. (APA, dpa, 21.10.2019)