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Journalisten vor der Kowloon-Moschee.

Foto: reuters / Jeremy Tam

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Demonstranten schützen sich mit Schirmen vor Tränengas und Überwachungskameras.

Foto: Reuters

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Ein Journalist versucht sich vor den Wasserwerfern zu schützen.

Foto: reuters / kim kyung-hoon

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Ein Demonstrant versucht selbiges.

Foto: reuters / kim kyung-hoon

Hongkong – In Hongkong kam es erneut zu heftigen Protesten. Obwohl die Demonstrationen offiziell untersagt blieben, gingen wieder Zehntausende auf die Straße, um unter anderem gegen die Regierung in Peking zu demonstrieren. Viele Familien und auch ältere Menschen kamen zum Marsch, der zuerst friedlich über die Bühne ging. Später kam es zu Zusammenstößen zwischen jungen radikaleren Demonstranten und der Polizei. Demonstranten wird vorgeworfen, Brände gelegt zu haben.

Die Polizei machte erneut intensiven Gebrauch von Wasserwerfern, um Demonstranten auseinanderzutreiben. Das Wasser wurde blau gefärbt, um Demonstranten später identifizieren zu können. Der Farbstoff soll auch eine Pfefferlösung enthalten, die zu Hautverbrennungen führt.

Dabei wurde auch der Eingang der Kowloon-Moschee besprüht, der größten und wichtigsten Moschee in Hongkong. Dort hielten sich einige Menschen, darunter Journalisten, auf. Die Polizei sprach von einem Versehen und entschuldigte sich für den Zwischenfall, was die muslimische Gemeinde offiziell anerkannte. Auch Regierungschefin Carrie Lam besuchte die Moschee am Montag und brachte ihr Bedauern zum Ausdruck. Heute, Montag, wird Lam nach Japan reisen, um der Inthronisierungszeremonie von Kaiser Naruhito beizuwohnen.

Erneut Proteste angesagt

Aufgrund des jüngst eingeführten Vermummungsverbots kamen viele Demonstranten mit Schirmen, um ihre Identität auf diese Art vor den Überwachungskameras zu schützen. Seit der Eskalation der Proteste vergangenen Juni wurden über 2.600 Menschen verhaftet, darunter viele Minderjährige. Zwei Menschen wurden erschossen, viele weitere verletzt. Für Montagabend wurden erneut Proteste angesagt.

Die Proteste hatten vor gut vier Monaten als Widerstand gegen einen inzwischen zurückgezogenen Gesetzesentwurf für Auslieferungen Beschuldigter an die Volksrepublik China begonnen. Die Demonstranten sehen aber auch allgemeine Freiheiten gefährdet, die die ehemalige britische Kronkolonie genießt. Hongkong ist seit 1997 eine Sonderverwaltungszone der Volksrepublik. (red, Reuters, 21.10.2019)