Die Enthüllungen könnten bald für diplomatische Zerwürfnisse sorgen.

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Die tschechischen Behörden haben im vorigen Jahr ein mutmaßlich russisches Spionagenetzwerk enttarnt. "Das Netzwerk wurde komplett zerschlagen und vernichtet", sagte der Chef des Inlandsgeheimdienstes BIS, Michal Koudelka, der Agentur CTK zufolge am Montag.

Es habe dazu gedient, Hackerangriffe auf Ziele in Tschechien und in dessen Partnerstaaten durchzuführen. Als Drahtzieher werde der russische Geheimdienst FSB vermutet, unterstützt von der russischen Botschaft in Prag.

Tarnfirmen und Korruptionsverdacht

Zuvor hatte bereits das Nachrichtenmagazin "Respekt" über die Enthüllungen berichtet. Demnach gründeten mutmaßlich russische Agenten Computerfirmen, um sie als Tarnung zu nutzen. Pikant an dem Fall sei, dass mehrere der Verdächtigen ohne größere Schwierigkeiten die tschechische Staatsbürgerschaft hätten erwerben können. Dabei sei möglicherweise Korruption im Spiel gewesen.

Koudelka warnte zudem vor einer zunehmenden Spionagetätigkeit Chinas. Peking versuche, ausgewählte Entscheidungsträger, Wissenschafter und Mitarbeiter der Sicherheitskräfte zu China-Aufenthalten einzuladen. Dahinter stehe die Absicht, sie für die eigene Sache zu gewinnen und Informationen abzuschöpfen. (APA, 21.10.2019)