In Biancas Nürnberger Wohnung schimmelt es. Den Triebenbachers aus Schwaben wurde der Mietvertrag gekündigt. Frank aus München wohnt in einem 15-Quadratmeter-Zimmer. Familie Frank aus Coburg lebt mit ihrem beeinträchtigten Sohn in einem nicht behindertengerechten Haus. Sie alle sind verzweifelt auf Wohnungssuche. Weil sie ein knappes Budget haben, sind sie aber fast chancenlos. RTL 2 hat sie drei Monate lang begleitet.

Keine Frage: Die Sozialdoku, die am Dienstag, um 20.15 Uhr ausgestrahlt wird, trägt die Handschrift des deutschen Privatfernsehens. Die Protagonisten wurden nicht nur bei der Wohnungssuche begleitet, sondern auch zum Arzt. Das macht die Situation am deutschen Wohnungsmarkt aber nicht weniger dramatisch.

Die Situation am Wohnungsmarkt in Deutschland ist dramatisch. Die RTL-Sozialdoku schildert die Erfahrungen einer Familie.
Foto: RTL3

90 Wohnungen hat Familie Triebenbacher bereits besichtigt. Behinderte haben in Deutschland besonderen Kündigungsschutz, daher will niemand an die Franks vermieten. An der Situation drohen Familien zu zerbrechen: Wenn die Franks nichts finden, muss ihr Sohn in eine Betreuungseinrichtung. Biancas Kinder mussten wegen des Schimmels zu einer Freundin ziehen. Die Ansprüche werden nach unten geschraubt. "Mir würde schon eine Garage reichen", heißt es irgendwann. Eine Zweizimmerwohnung zu fünft? Wird schon gehen.

Ein Happy End gibt es nur bedingt. "Ich darf jetzt nicht mehr so toll leben wie vorher", sagt Frank, der für seine 40-Quadratmeter-Wohnung in München künftig 600 Euro wird bezahlen müssen. 100 Euro mehr, als er sich eigentlich leisten könnte. (Franziska Zoidl, 22.10.2019)