Peter Pacult feiert einen runden Geburtstag.

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Wien – Wenn Peter Pacult am kommenden Montag seinen 60. Geburtstag begeht, verzichtet der Jubilar auf allzu intensive Feierlichkeiten. "Es wird keine Riesenparty geben. Ich lasse alles auf mich zukommen", kündigte der Wiener im Gespräch mit der APA an.

Seit Sommer befindet sich Pacult wieder in seiner Heimat, nachdem das Engagement beim montenegrinischen Club OFK Titograd zu Ende ging. Etwa drei Monate war der Coach in Podgorica im Amt, auch die vorangegangenen Engagements am Balkan dauerten nicht lange – ein halbes Jahr beim albanischen Verein Kukesi, drei Monate beim serbischen Vertreter Radnicki Nis, zwei Monate in Kroatien bei Cibalia Vinkovci und zwei Wochen beim slowenischen Club Zavrc.

Dabei scheiterte es weniger an den Resultaten, denn immerhin führte Pacult Kukesi in die Champions-League- und Titograd in die Europa-League-Qualifikation. Eher waren nicht immer rationale Entscheidungen der Vereinsbosse das Problem. "Trotzdem waren es tolle Erfahrungen", betonte Pacult.

Pacult und Rapid

Bei der Rapid, mit der Pacult den letzten grün-weißen Meistertitel 2008 feierte, gab es seit seinem Abschied einige Turbulenzen, vor allem die jüngere Vergangenheit ist von Misserfolgen gekennzeichnet. "Warum das so war, kann und will ich nicht einschätzen. Ich bin nicht nahe genug dran und will nicht den Oberlehrer spielen", sagte Pacult, der sich in seiner Zeit bei Rapid so manches Scharmützel mit den Ultras geliefert hatte.

Unabhängig davon würde sich Pacult einen klarer definierten Umgang der Clubspitze mit der organisierten Fanszene der Grün-Weißen wünschen. "Es sind gewisse Dinge vorgefallen, die von Vereinsseite zu sehr verharmlost wurden. In einigen Situationen hätte der Verein anders handeln müssen."

Eine Rückkehr zu Rapid ist wohl ausgeschlossen, und auch eine Tätigkeit bei einem anderen österreichischen Bundesligisten hält Pacult für äußerst unwahrscheinlich. "Realistischerweise sind die Chancen sehr gering, ich kann auch nicht sagen, warum. Da müsste man andere fragen, denn wenn man sich meinen Punkteschnitt anschaut, ist das keine schlechte Bilanz."

An ein Ende seiner Betreuertätigkeit ist trotzdem noch lange nicht gedacht. "Ich bin gerne Trainer und möchte meine Erfahrungen weitergeben. Ich habe auch keine Berührungsängste, etwas Neues zu machen." Für den Trend, dass Clubs immer mehr auf junge Trainer setzen, hat Pacult nur bedingt Verständnis. "Das ist zwar ein normaler Prozess, aber wir Alten entwickeln uns auch weiter." (APA, red, 22.10.2019)