Die Zahl der Toten stieg während der Proteste laufend an.

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Bagdad – Bei regierungskritischen Protesten Anfang Oktober im Irak sind insgesamt 149 Zivilisten ums Leben gekommen. Die irakischen Sicherheitskräfte hätten exzessiv Gewalt und Feuer eingesetzt, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht einer Untersuchungskommission der Regierung. Auch acht Sicherheitskräfte sind im Zuge von Zusammenstößen bei den Protesten gestorben.

Die Kommission fand nach eigenen Angaben Beweise für den Einsatz von Scharfschützen, die auf Demonstranten im Zentrum der irakischen Hauptstadt schossen. Hochrangige Sicherheitsbeamte hätten die Kontrolle über ihre Streitkräfte verloren, heißt es in dem Bericht weiter. Die Kommission empfahl, den Befehlshaber der Operation und andere Verantwortliche zu entlassen.

Eine Protestwelle hatte sich vor rund zwei Wochen von Bagdad bis in den Südirak ausgebreitet und elf Provinzen erfasst. Die irakischen Behörden verhängten daraufhin eine Ausgangssperre und ein Internetblackout, um die Kontrolle wiederherzustellen. Aber es erfolgten laut Medienangaben auch Polizeischüsse auf Demonstranten – welche nun bestätigt wurden. (red, APA, 22.10.2019)