Für Papier, das nicht aus eigens angepflanzten Nutzwäldern stammt, will HP künftig Wiederaufforstung betreiben. Wie man den Papierverbrauch der eigenen User analysieren will, bleibt bisher offen.

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Der Computerriese HP will neue Wege bei seinen Druckern gehen. Künftig möchte man wissen, welches Papier von den Nutzern in ihren Druckern verwendet wird. Eine Maßnahme, die je nach Ausgestaltung bei Datenschützern potenziell wenig Begeisterung auslösen könnte. Dienen soll sie, so der Konzern, dem Klimaschutz.

"Die Menschen denken, dass sie durch die Verwendung von Papier beim Drucken Bäume töten und zur Entwaldung beitragen. Dabei ist eigentlich das Gegenteil der Fall", sagt Enrique Lores, der im November an die Firmenspitze aufrücken wird. Durch die Analyse des Druckpapiers und die "Begrünung" des unter eigener Marke verkauften Papiers will man zur Wiederaufforstung beitragen.

Überprüfungsmethode unklar

Konkret geht es darum, ob verwendetes Papier von Bäumen aus designierten, gepflanzten Nutzwäldern stammt oder nicht. Ist dies nicht der Fall, so will man als Kompensationsmaßnahme neue Bäume anpflanzen lassen und zumindest so viel Waldfläche wieder aufbauen, wie aufgebraucht wurde. Bis 2020 sollen alle eigenen Papiersorten und papierbasierte Verpackungen vollständig aus zertifizierten Quellen oder aus recycletem Material hergestellt werden.

Gegenüber The Register erklärte ein Sprecher von HP, dass sich die Initiativen des Unternehmens sich nur auf eigene Papiermarken beziehe. Das dürfte aber für die Papiererkennung gelten, da man laut Triple Pundit auch Aufforstung betreiben will, um die Abholzung für Papier von anderen Herstellern zu kompensieren. Unklar ist, ob man den Papierverbrauch der eigenen Nutzer über marktforscherische Maßnahmen aufschlüsseln möchte oder technische Maßnahmen, etwa mit Sensoren in den Druckern selber, zum Einsatz kommen sollen.

Schon länger können die Drucker vieler Hersteller erkennen, ob etwa eine Tintenpatrone aus eigenem Hause verwendet wird, oder nicht. Dies wurde auch schon eingesetzt, um Fremdhersteller auszusperren, was immer wieder für scharfe Kritik durch Konsumentenschützer gesorgt hat. Auch HP geriet dabei immer wieder in die Schlagzeilen.

Auch Elektronik soll irgendwann klimaneutral werden

Im Rahmen der im November anlaufenden "Sustainable Forests Cooperative" arbeitet das Unternehmen mit der Umweltschutzorganisation WWF zusammen. In den kommenden Jahren will HP sein grünes Engagement auch auf andere Bereiche verstärken. Langfristig hofft Lores darauf, dass man auch Elektronikprodukte klimaneutral produzieren könne. Ein Schritt dafür wird etwa die zunehmende Verwendung von recycleten Kunststoffen sein. (gpi, 22.10.2019)