Viel Konkurrenz machte dem Lokal zu schaffen.

Foto: APA/Robert Jäger

Mit der Kundenorientierung ging es in den letzten Jahren etwas bergab. Das Sopherl am Naschmarkt, jahrzehntelang eine Institution in der Wienzeile, sah sich häufig mit mäßigen Gästebewertungen konfrontiert. Schmuddelig und renovierungsbedürftig waren ebenso Zuschreibungen wie mangelnde Freundlichkeit – so stand es zumindest auf Bewertungsportalen zu lesen. Auf Tripadvisor rangierte Sopherl auf Platz 2.142 von 3.532 Restaurants in Wien.

Das Sopherl ist nicht mehr.
Foto: APA/Robert Jäger

Das ist nun Geschichte: Nachdem das Lokal schon die letzten Tage nicht mehr geöffnet hatte, ist nun die Schließung amtlich. Das Wirtshaus, im Firmenbuch als Alfred Carda GmbH eingetragen, wurde vom Gericht geschlossen. Am Zug ist jetzt der Insolvenzverwalter, der die konkursmäßige Verwertung vornimmt.

Margen unter Druck

Was führte nun zum Niedergang des Restaurants, das eigentlich von der hippen Umgebung und der starken Frequenz am Naschmarkt profitieren sollte? Die Geschäftsführung gibt an, dass die Pleite der "immer stärker werdenden Konkurrenz am Wiener Naschmarkt" geschuldet sei. Zudem seien die Margen in der Preiskategorie der Schuldnerin unter Druck geraten. Das führte dazu, dass das Sopherl in die roten Zahlen rutschte. Schon 2016 und 2017 wurde ein Minus eingefahren.

Dazu kam eine Investition in Höhe von 100.000 Euro, die zur Erhaltung der Betriebsgenehmigung notwendig war. Angesichts fehlender Mittel oder externer Unterstützung war dem Betrieb die Investition nicht möglich, heißt es im Bericht von Insolvenzverwalter Jakob Wöran. Die Gewerbeberechtigung wurde bereits am 3. Oktober zurückgelegt. Zudem hat das Unternehmen die Dienstverhältnisse aufgelöst. (as, 23.10.2019)