Die Steigerung der Ausgaben von 2017 auf 2018 ist laut dem Bericht vor allem auf die Investitionen für das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) zurückzuführen, sowie auf eine Sonderzahlung an die Wiener Konzerthausgesellschaft.

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Kulturminister Alexander Schallenberg hat am Mittwoch den Kunst- und Kulturbericht des Jahres 2018 dem Ministerrat vorgelegt, der allerdings noch in die Zuständigkeit des ehemaligen Ministers Gernot Blümel (ÖVP) fällt. Die Bundesausgaben in diesem Bereich beliefen sich im Jahr 2018 demnach auf 437,5 Mio. Euro – ein Plus von 2,4 Mio. Euro oder rund 0,6 Prozent gegenüber 2017 (435,1 Mio. Euro).

Die Steigerung der Ausgaben von 2017 auf 2018 ist laut dem Bericht vor allem auf die Investitionen für das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) zurückzuführen, sowie auf eine Sonderzahlung an die Wiener Konzerthausgesellschaft, die zusätzlich zur Jahresförderung von 1,2 Mio. Euro im Jahr 2018 1,5 Mio. Euro bekam, um ihre Schulden nach der Sanierung zu begleichen. Alle anderen Schwankungen seien "im Bereich des Üblichen oder haben rein administrative bzw. finanztechnische Ursachen".

Förderausgaben erhöhen sich um 0,3 Prozent

Die Förderausgaben im Bereich Kultur (in dem sich auch die Bundestheater sowie die Bundesmuseen finden) erhöhten sich von 344,8 Mio. Euro auf 345,9 Mio. Euro, was einem Plus von 0,3 Prozent entspricht. An der Spitze steht dabei trotz eines Rückgangs von 800.000 Euro der KHM-Museumsverband, der 2018 23,8 Mio. Euro Basisabgeltung erhielt (2017: 24,6 Mio. Euro), wobei der Rückgang ausschließlich für das KHM zu Buche schlägt, während Weltmuseum (4,28 Mio. Euro) und Theatermuseum (2,61 Mio. Euro) gleich geblieben sind. Eine Erhöhung verzeichnete das mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig, das 2018 knapp 9,6 Mio. Euro erhielt (2017 waren es rund 9,3 Mio. Euro), auch das Technische Museum mit der Österreichischen Mediathek bekam um 400.000 Euro mehr, das Naturhistorische Museum verzeichnet einen Anstieg von 250.000 Euro. Einen deutlichen Anstieg von 800.000 Euro gibt es bei der Österreichischen Nationalbibliothek (inkl. Anteil für das Haus der Geschichte Österreich). Ein Bundesmuseum, das 2018 weniger bekam als im Jahr davor, ist das MAK, das nunmehr 9,66 Mio. Euro erhält (2017: 9,76 Mio. Euro). Die Basisabgeltung für Albertina und Belvedere blieb unverändert.

Geld für Erneuerungen

Weiters sind unter dem Titel "Investitionsprogramme" Einmalzahlungen für (bauliche) Investitionsvorhaben für die Bundesmuseen verzeichnet: Für den Posten des Haus der Geschichte Österreich stiegen die Investitionsausgaben von 2017 (2.7 Mio. Euro) im Jahr 2018 auf 6,77 Mio. Euro. Der KHM-Museumsverband erhielt 1,39 Mio. Euro für das Weltmuseum Wien, das mumok bekam für diverse Erneuerungen vom Schließsystem bis zur Lüftungsanlage insgesamt 1,5 Mio. Euro. Die Albertina erhielt für die Sammlung Essl 2018 800.000 Euro (das sind um 50.000 Euro weniger als im Jahr davor), weitere Unterstützungen gab es unter anderem für den Austausch von Kältemaschinen und Absicherungen von Räumlichkeiten (insgesamt etwas mehr als 311.500 Euro). 1,9 Mio. Euro erhielt das Naturhistorische Museum für den "Aktivitätssaal", das Technische Museum bekam für das neue Depot knapp 419.000 Euro und für die "Sicherung der Dampflok" 351.000 Euro. In der ÖNB schlug etwa der Posten "Brandschutz Sicherheitsanlage" mit knapp 445.000 Euro zu Buche. Insgesamt wurden bei allen Bundesmuseen zusammen 15,46 Mio. Euro für Investitionsmaßnahmen ausgeschüttet (2017: 14,54 Mio. Euro).

9 Prozent Erhöhung bei den Bundestheatern

Die Ausgaben im Bereich der Bundestheater stiegen kräftig von 156,32 Mio. Euro 2016/17 auf 170,38 Mio. Euro 2017/18, was einer Erhöhung von knapp 9 Prozent entspricht. Die höchste Förderung ging dabei an die Wiener Staatsoper mit 71,4 Mio. Euro, was einen deutlichen Anstieg gegenüber 2017 (63,24 Mio. Euro) bedeutet. Ebenfalls einen kräftigen Subventionszuwachs verzeichnete die Volksoper (von 39,79 auf 45,2 Mio. Euro). Hier ist zu bemerken, dass das Haus am Gürtel zuletzt eine Kürzung hinnehmen musste, nun aber auch deutlich über der Subvention von 2015/2016 (43,2 Mio. Euro) liegt. Annähernd gleich geblieben sind die Förderungen für die Bundestheater-Holding (4,93 Mio. Euro), das Burgtheater erhielt 48,86 Mio. Euro (2016/17: 48,36 Mio. Euro).

Mehr als die Hälfte an Frauen

Die Mittel für die Kunstförderung erhöhten sich um rund 1,3 Mio. Euro auf 91,7 Mio. (2017: 90,3 Mio. Euro). Die höchste Förderung ging dabei an das Österreichische Filminstitut mit 20,3 Mio. Euro, dahinter folgen das Theater in der Josefstadt mit 6,7 Mio. Euro, das Volkstheater mit 5,1 Mio. Euro und die Bregenzer Festspiele mit 2,77 Mio. Euro. Im Kapitel "Festspiele, Großveranstaltungen" finden sich dagegen die Salzburger Festspiele mit 6,7 Mio. Euro.

Die Vergabe der Kunstfördermittel nach Geschlechtern, die seit 2007 ausgewiesen wird, zeigt sich wie folgt: Über alle Sparten verteilt flossen 2018 mehr als die Hälfte der Förderungen an Frauen; konkret erhielten 718 Vorhaben von Künstlerinnen eine Summe von 3,96 Mio. Euro und 666 Vorhaben von Künstlern 3,72 Mio. Euro. Zusätzlich zu diesen Förderungen wurden Kunstankäufe bei 60 Künstlerinnen und Künstlern getätigt, wobei 236.948 Euro auf 31 Künstler kommen und 211.439 Euro auf 29 Künstlerinnen. (APA, 23.10.19)