Der ORF hat sich bis 2026 die Übertragungsrechte an den meisten alpinen und nordischen FIS-Weltcup-Bewerben im Ausland gesichert.

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Wien – Im winterlichen Weiß liegen die wichtigsten Sportrechte für den österreichischen Markt und den ORF mit regelmäßigem Millionenpublikum. Wichtig vor allem für den öffentlich-rechtlichen Premiumsportsender ORF 1, der sich mit dem Publikum wegen Umbaus gerade nicht leichttut.

Der ORF hat sich nun die Übertragungsrechte an den meisten alpinen und nordischen Auslandsbewerben bis 2026 gesichert, zudem die Weltmeisterschaften 2023 und 2025. Saalbach werden da gute Chancen beigemessen.

Mittwoch tat der ORF den neuen Vertrag mit der Sportrechteagentur Infront kund. Bis Ende 2021 hatte der öffentlich-rechtliche Rundfunk die Auslandsrechte, nun verlängert er sie bis 2026. Auch nicht ganz so quotenstarke Events wie Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften sind im Paket dabei.

Nicht im Deal sind die Schweizer Rennen – mit dem eidgenössischen Skiverband hat der ORF einen eigenen Vertrag – und die quotenstärksten Rechte mit dem Österreichischen Skiverband.

Der Vertrag mit dem ÖSV läuft nach unbestätigten STANDARD-Informationen noch bis Ende 2022. Der ORF bemüht sich naturgemäß um Verlängerung. Und bisher hielt ihm insbesondere der langjährige Skiverbandspräsident Peter Schröcksnadel die Treue, der Wetterkameras betreibt und dem ORF seit Jahr und Tag Bilder zuliefert. In den 1990ern betrieb Schröcksnadels Sitour-Gruppe gemeinsam mit dem ORF einen damals privat organisierten TV-Kanal – den Wetter- und Tourismus- (und Sport-)Kanal TW1, ein Vorläufer von ORF Sport Plus. Auf den alten TW1-Frequenzen läuft heute ORF 3.

Bei den Österreich-Rechten muss der ORF mit einiger Konkurrenz rechnen – ob Privatsender wie Servus TV, Telekomkonzerne oder Pay-Sender wie Sky.

Als Wintersport "live und ohne Bezahlschranke" feierte denn auch Alexander Wrabetz, der Generaldirektor des großteils mit GIS-Gebühren finanzierten, aber frei empfangbaren ORF, den Deal über die Auslandsrennen mit Blick auf Pay-Angebote. ORF-Sportchef Hans Peter Trost, der den Deal mit Rechtsexperte Martin Szerencsi verhandelte, verwies darauf, dass andere öffentlich-rechtliche Sender ihren Livesport wegen des Mitbewerbs "massiv" reduzieren müssten. (fid, 23.10.2019)